Waldwachstumsprognosen für Mischwälder im Klimawandel

Laufzeit 01.01.2020 - 31.12.2023
Projektleitung Knoche, Dirk
Bearbeitung Ertle, Christoph,
Themengebiet Wälder ,
Schlagwörter Baumarteneignung, Klimawandel, Mischwald, Waldwachstum,

Für die Lausitz ist die besondere Verwundbarkeit der aktuellen Waldbestockung gegenüber Klimaveränderungen hervorzuheben, verschärft durch die armen Standortverhältnisse und eine überwiegend naturferne, bereits jetzt vielfach instabile Bestockung. Es sind vorausschauende Anpassungsstrategien an die Folgen des Klimawandels erforderlich.

Zur Einschätzung des Waldentwicklungsziels bedarf es zunächst einer genauen Charakterisierung und Quantifizierung der sehr dynamischen Konkurrenz- und Zuwachsbeziehungen. Mit Waldwachstumssimulationen lassen sich dann Vorhersagen zur künftigen Waldstruktur treffen. Neben der Entwicklung des ökonomisch interessanten Einzelbaumes geht es um eine optimierte Biomassebildung in der Fläche.

Ein geeigneter Ansatz zur Charakterisierung des Wachstumsverlaufes in Mischbeständen ist die Herleitung von konkurrenzbasierten Klima-/Zuwachsbeziehungen. Dabei werden jahrringanalytische Methoden mit Klimaszenarien und standraumabhängigen Waldwachstumssimulationen verknüpft. Hierbei spielt der Radialzuwachs als Größe der Gehölzvitalität und soziologischen Stellung im Bestandesgefüge eine zentrale Rolle. Über die gefilterten Witterungssignale und Trendanalysen des Konkurrenzverhaltens lässt sich dann die künftige Entwicklung der Mischbaumarten vorhersagen.

Das Forschungsziel ist es Grundlagen für die Entwicklung und Anwendung von standort- und szenariobasierten Waldwachstumsmodellen für Mischbestände der Hauptwirtschaftsbaumarten Gemeine Kiefer, Trauben-/Stieleiche und Gemeine Birke zu erarbeiten.

Förderer

Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft (MLUL) des Landes Brandenburg

Neue Verfahren der Walderneuerung – Technikversuche zur vollmechanisierten Direktsaat

Laufzeit 16.09.2021 - 30.04.2025
Projektleitung Knoche, Dirk
Bearbeitung Harbusch, Marco, Köhler, Raul,
Themengebiet Wälder ,
Schlagwörter Bodenbearbeitung, Kleintechnik, Maschinensaat, Waldumbau,

Die waldökologischen Vorteile einer Waldsaat sind offensichtlich und oft beschrieben. Dennoch ist ihre Anwendung im Nordostdeutschen Tiefland bisher eher verhalten. Erfahrungsberichte zu Buchen-, Eichen-, Douglasien- und Tannen-Voraussaaten in den Mittelgebirgen oder aus Niedersachsen lassen sich nicht ohne weiteres übertragen. Die Aussaat von Waldbäumen ist situationsabhängig: Viele Faktoren beeinflussen ihr Gelingen, angefangen bei der Saatgutqualität bzw. -behandlung, über ganz zentrale methodische Fragen bis zu den Keim- und Aufwuchsbedingungen.

Im Fokus steht die Erprobung kombinierter Bodenvorbereitungs- und Saatverfahren, wie sie zum großflächigen Laubholzumbau instabiler, bereits aufgelichteter Kiefernwälder angewendet werden können. Dazu werden im südlichen Brandenburg praxisnahe Technikversuche durchgeführt und wissenschaftlich begleitet:

  • „Was sind die Erfolgs- und kritischen Faktoren? Wie schneiden vollmechanisierte Saatverfahren gegenüber herkömmlichen Pflanzmaßnahmen ab, sowohl hinsichtlich des Bestockungsziels, ihrer Bodenverträglichkeit und auch wirtschaftlich?“
  • „Lässt sich kostbares Saatgut durch technologische Neuentwicklungen einsparen, bei gleichzeitig besserem Verjüngungsergebnis? Wo liegen die Grenzen einer Saat, etwa im Organisationsaufwand?“

Dem direkten Verfahrensvergleich folgt ein pflanzenbauliches Monitoring bis hin zur gesicherten Verjüngung im frühen Dickungsalter. Durch die systematische Auswertung älterer Eichen- und Buchensaaten lässt sich das Spektrum erweitern, sowohl standörtlich-waldbaulich, aber auch was gelungene Anwendungsbeispiele betrifft.

Projektpartner

Landesbetrieb Forst Brandenburg (LFB)

Koordinationsstelle Versuchswesen des Instituts für Lebensmittel- und Umweltforschung e. V. (ILU)

Förderer

Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK)

Allometrische Beziehungen junger Laubbäume

Laufzeit 01.01.2020 - 31.12.2021
Projektleitung Knoche, Dirk
Bearbeitung Küchenmeister, Hans,
Themengebiet Wälder ,
Schlagwörter Biomasse, Blattflächenindex, Sachsen, Waldumbau,

Für akzeptable Schätzdaten bedürfen praxisreife Waldwachstumssimulatoren einer regelmäßigen Überprüfung ihrer Genauigkeit und Verbesserung anhand realer Wachstumsdaten und neuer Erkenntnisse. Der Anpassungsbedarf an Rechenalgorithmen ergibt sich zunächst aus neuen Bestockungssituationen wie z. B. Waldumbaubestände, die vom Reinbestand als Bewirtschaftungstyp abweichen. Desweiteren unterliegen die Produktionsziele und die waldbaulichen Konzepte einem Wandel. In zunehmend strukturreichen und heterogenen Waldbeständen lässt sich auch nicht mehr über die Dimension von Mittelstämmen auf den Bestand hochrechnen. Hinzu kommen variable Standort- und Umweltfaktoren, etwa die klimatisch bedingte Standortdrift, die ihrerseits die Baumallometrien und den Standort-Leistungsbezug insgesamt verändern.

Auf Basis laufender Waldumbauversuche im Nordsächsischen Tiefland soll dazu ein harmonisiertes und einheitliches Set an Realdaten zusammengestellt werden, welches die noch nicht gelöste Modellierung allometrischer Beziehungen für Laubbäume geringer Dimension, also der in vielen Fällen kommenden Waldgeneration, ermöglicht. Das trifft gerade die aktuelle Weichenstellung zur weiteren Bestandesentwicklung im angehenden Stangenholzalter. Jedoch wird das überaus komplexe Thema mit dem speziellen Fokus auf junge Laubholzbäume in zweischichtigen Beständen derzeit von keiner forstlichen Forschungseinrichtung intensiv bearbeitet, so dass darin ein ertragskundlicher Forschungsschwerpunkt der kommenden Jahre besteht. Primäres Ziel ist es, die bisher angewandte Extrapolation der Biomassefunktionen älterer Laubgehölze auf jüngere Bestände durch eine auf intensiven Messungen basierende und ökologisch begründete Modellierung abzulösen. Das hierbei angewandte Messverfahren des Randomized Branch Samplings ermöglicht außerdem die Beschreibung des für Wasserhaushaltsmodellierungen so wichtigen Blattflächenindex (LAI) ausgehend vom einzelnen Stamm. Damit sollen verlässliche und robuste allometrische Funktionen zur Bestimmung des individuellen LAI abgeleitet werden.

Projektpartner

 

 

Förderer

 

Auswirkungen forstlicher Kleintechnik (Moritz Fr50) auf sensible Waldböden – Smart Scale Forestry in Brandenburg (SSF-BB)

Laufzeit 01.04.2021 - 30.09.2021
Projektleitung Knoche, Dirk
Bearbeitung Köhler, Raul, Lange, Christian A.,
Themengebiet Wälder ,
Schlagwörter Bodenschutz, Forstraupe, Forsttechnik,

Die betrieblichen Steuerungsmöglichkeiten bei der Einsatzplanung von Forstmaschinen sind oft durch externe Rahmenbedingungen eingeschränkt, vor allem was den Einsatzzeitpunkt betrifft. Daher wird die untersuchte Forstraupe oft auch bei ungünstigen Witterungsverhältnissen, sprich hoher Bodenfeuchte, eingesetzt. So etwa bei Sicherheitsfällungen im Rahmen der Unfallverhütung und nach Kalamitäten. Dennoch müssen nachteilige Auswirkungen auf den Bodenzustand vermieden werden – befahrungsbedingte Fahrspurbildungen bzw. Fahrgleise mit seitlichen Aufwölbungen können nicht toleriert werden. Daher werden im südlichen Brandenburg vergleichende Befahrungsversuche für empfindliche Standortformen bei Wassersättigung des Bodens durchgeführt. Im Ergebnis dieser komplexen und auf die typischen Standortverhältnisse in Brandenburg bezogenen Betrachtung steht eine Bewertung des Technikeinsatzes bei Sicherheitsfällungen (mit Personenschutzschirm), der Holzrückung und mit angehängter Sä-Fräskombination.

Die Untersuchungsergebnisse unterstützen vor allem eine differenzierte einzelbaumbetonte Waldbewirtschaftung und die kleinteilige Walderneuerung bzw. -pflege nach Kalamitäten. Darüber hinaus gehen von der Erprobung einer auf mittelstarke Laubholz-Bestände zugeschnittenen Forsttechnik wichtige Impulse für eine zukunftsorientierte Waldbewirtschaftung im kleinparzellierten Privatwald aus – eben gerade dort, wo Waldumbaumaßnahmen noch immer zögerlich umgesetzt werden, kapitalintensive Investitionen in Großtechnik aus wirtschaftlichen Gründen wenig sinnvoll erscheinen und angesichts der einzelbetrieblichen Voraussetzungen eine besonders große Einsatzflexibilität in Laub- und Nadelholz gefordert wird.

Förderer

Landesbetrieb Forst Brandenburg

Klimastabile Wälder für die Region Elbe-Elster – Initiative zur Mobilisierung des kleinen und mittleren Privatwaldes

Laufzeit 10.03.2020 - 28.02.2021
Projektleitung Knoche, Dirk
Bearbeitung Ertle, Christoph, Köhler, Raul,
Themengebiet Wälder ,
Schlagwörter Klimawandel, Wald, Waldumbau,

Das LAG-Projekt richtet sich an alle von Klimafolgen stark betroffenen kleine und mittleren privaten Waldbesitzer im südlichen Brandenburg. Ihr Waldbesitz lebt nicht zu 100 Prozent vom Holzerlös oder anderen Leistungen und so unterscheidet sich die Interessenlage von derer größerer Forstbetriebe. Dazu wird eine regionale Aktions-Plattform geschmiedet, mit den Themenschwerpunkten Waldschutz und ökologische Walderneuerung nach Schadereignissen. Die Projektziele sind:

  • Aktivierung der noch skeptischen Waldeigentümer für eine Walderneuerung, in Elbe-Elster
  • Motivation für Maßnahmen des Waldschutzes, eines proaktiven Waldumbaus sowie der Jungbestandspflege
  • Anleitung als „Hilfe zur Selbsthilfe“, insbesondere zu Maßnahmen, die sich ohne großen finanziellen Aufwand realisieren lassen – mit der Natur wirtschaften
  • „Wir ziehen an einem Strang“ – Ergänzung zur Beratungsoffensive der Hoheitsförstereien und den Angeboten privater Dienstleister

Alle Interessierten können Ihre Standpunkte, Erkenntnisse und Meinungen beisteuern, sei es zu ganz praktischen Themen, wie der geeigneten Baumartenwahl oder den Erfahrungen an Fördermaßnahmen. Oft stellt sich die Frage nach zusätzlichen Finanzmitteln oder einer Vereinfachung von Antragsverfahren. Umstritten ist die Vorfinanzierung der Leistungen. Decken sich Förderziele mit Ihren langfristige Interessen?

Ergebnisse der Umfrage

Förderer

Das Projekt wird durch die LAG im Rahmen des ELER-Programmes mit Mitteln der Europäischen Kommision gefördert.

 

 

Entwicklung von Ertragstafeln für Kiefernjungbestände auf Kippenflächen unter Beachtung des spezifischen Wachstumsgangs als Grundlage für waldbauliche Entscheidungen

Laufzeit 01.01.2004 - 31.12.2004
Projektleitung Ertle, Christoph
Bearbeitung
Themengebiet Wälder ,

Auftraggeber

Vattenfall Europe Mining AG

Aufklärung und Quantifizierung von Zusammenhängen zwischen Standorteigenschaften auf der Basis von Substrateigenschaften und Lokalbodenformen, der Entwicklung von Bodenvegetationstypen und der Vitalitäts- und Wachstumsentwicklung von Baumarten

Laufzeit 13.08.2004 - 15.11.2004
Projektleitung Ertle, Christoph
Bearbeitung Knoche, Dirk, Landeck, Ingmar,
Themengebiet Wälder ,

Auftraggeber

Landesforstpräsidium Sachsen

Charakterisierung der Substrateigenschaften repräsentativer Lokalbodenformen in Sachsen im Hinblick auf Befahrungssensibilität und Wasserhaushalt

Laufzeit 13.08.2004 - 15.11.2004
Projektleitung Knoche, Dirk
Bearbeitung Ertle, Christoph, Landeck, Ingmar,
Themengebiet Wälder ,

Auftraggeber

Landesforstpräsidium Sachsen

Wuchsdynamik vorherrschender Baumarten in der Lausitzer Bergbaufolgelandschaft in klimatischen Extremsituationen und Ableitungen für die künftige Baumartenwahl

Laufzeit 01.01.2008 - 31.12.2009
Projektleitung
Bearbeitung Ertle, Christoph,
Themengebiet Wälder ,

Auftraggeber

MLUV Brandenburg

Förderer

MLUV Brandenburg

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