Landwirtschaft
Das FIB e.V. erforscht die Entwicklung von unfruchtbaren Neulandböden hin zu produktiven, vielfältig nutzbaren Pflanzenstandorten. Im Mittelpunkt steht die Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit. Um den Nährstoffkreislauf “anzukurbeln” wird der Einsatz neuartiger Bodenverbesserungsmittel getestet, beispielsweise von Humusdüngern aus veredelter Braunkohle.
Das FIB e.V. erforscht die Entwicklung von unfruchtbaren Neulandböden hin zu produktiven, vielfältig nutzbaren Pflanzenstandorten. Im Mittelpunkt steht die Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit. Um den Nährstoffkreislauf „anzukurbeln“ wird der Einsatz neuartiger Bodenverbesserungsmittel getestet, beispielsweise von Humusdüngern aus veredelter Braunkohle. Ein anderer Schwerpunkt ist die Auswahl geeigneter Feldfrüchte. Ihre Bewirtschaftung bodenschonend und humusmehrend erfolgen.
Zunehmende Beachtung gewinnen nachwachsende Rohstoffe, bevorzugt für die höherwertige stoffliche Nutzung. Hier werden Gefäß-, Anbau- und Sortenversuche durchgeführt – häufig in Zusammenarbeit mit den Praxispartnern. So sind beispielsweise trockenheitstolerante Färber-, Heil-, Ölpflanzen eine ökologisch vorteilhafte Anbaualternative zu konventionellen Acker-Fruchtfolgen.
Aber es werden nicht nur rein pflanzenbauliche Themen aufgegriffen. In Machbarkeitsstudien erfolgt eine umfassende Analyse ganzer Produktions- und Verwertungsketten – von der Ansaat bzw. Pflanzung bis hin zum marktreifen Erzeugnis. Nicht nur EU-Projekte, wie zur Herstellung von Biotreibstoffen auf ertragsschwachen Böden, schließen immer öfter eine umfassende Betrachtung der Ökobilanz mit ein.
Das gesamte Nordostdeutsche Tiefland zählt zu den „klimaempfindlichsten“ Regionen Mitteleuropas. Bereits in „Normaljahren“ wirkt das Wasserangebot ertragsbegrenzend. Besonders klimaempfindlich sind grundwasserferne Standorte und Sandböden mit geringem Wasserspeichervermögen, sie machen rund 90 Prozent der Landwirtschaftsfläche aus. Angesicht immer häufigerer Extremwetterlagen, wie Dürre- und Hitzeepisoden im Frühsommer – gewinnt die Feldbewässerung bei Sonderkulturen, Feldgemüse sowie Hackfrüchten an Bedeutung.
Unser Forschungsschwerpunkt besteht in der Weiterentwicklung von Modellen zur Bewässerungssteuerung hin zu einer bedarfsgerechten Teilflächenbewässerung – Stichwort: „Precision Irrigation“. Daneben bietet das FIB e.V. verschiedene Dienstleistungen für die Anwender, etwa indem die Bewässerungsgaben tagesaktuell berechnet werden.
Der Ausstieg aus der Braunkohleförderung und -verstromung in der Lausitz bis zum Jahr 2038 erfordert tragfähige Optionen für Beschäftigung und Wertschöpfung. Einen Beitrag können Agrarwirtschaft und Bioökonomie leisten, nimmt doch der Anbau von Nahrungs- und Futtermitteln, zunehmend auch nachwachsender Rohstoffe, große Flächen in der Region ein. Gleichzeitig muss sich die landwirtschaftliche Produktion in der „Agrarwende“ künftigen Aufgaben stellen, wie der Ökologisierung, des Ressourcenschutzes oder der Anpassung an Klimaveränderungen mit allen einzelbetrieblichen und wirtschaftlichen Herausforderungen.
Dazu prüft das FIB e.V. seit mehr als zwei Jahrzehnten den Anbau nachwachsender Rohstoffe und neuer Kulturen auf marginalen Standorten im südlichen Brandenburg. Im Ergebnis der vorausschauenden Anbauversuche zeigen sich besonders vielversprechende Ansätze für die landwirtschaftliche Nutzung von Lavendel, Robinienholz im Kurzumtrieb und Sorghum-Dualhybriden.