Auftraggeber
DBU
Laufzeit | 09.05.2006 - 09.05.2009 |
Projektleitung | Haubold-Rosar, Michael |
Bearbeitung | Landeck, Ingmar, |
Themengebiet | Naturschutz , |
DBU
Laufzeit | 01.12.2011 - 30.11.2013 |
Projektleitung | Hildmann, Christian |
Bearbeitung | Landeck, Ingmar, |
Themengebiet | Landwirtschaft , Naturschutz , |
Bei der Versorgung mit erneuerbaren Energien spielen Photovoltaikanlagen auf Freiflächen (PV-FFA) eine wichtige Rolle. Langfristig ist von einem weiteren Ausbau der Anlagen auszugehen, zumal Photovoltaik bei sinkenden Modulpreisen und zugleich steigenden Energiepreisen absehbar gute Perspektiven auf dem Energiemarkt besitzt. Deshalb ist es sinnvoll, PV-FFA nicht nur als neue Landnutzungsform, sondern aus Naturschutzsicht auch als möglichen Rückzugsraum oder Trittsteinbiotop für bestimmte ausgewählte Arten zu betrachten. Durch Flächenkonkurrenz und der angestrebten Energiewende wird zukünftig vermehrt auf bislang brach liegende Flächen zurück gegriffen werden. Das gilt besonders für Konversionsflächen, die den Bau auch großflächiger PV-FFA zulassen. Aufgrund ihrer Vorgeschichte und oft längeren, ungestörten Sukzessionszeiten beherbergen diese Flächen oftmals eine Vielfalt seltener Tier- und Pflanzenarten und sind teilweise naturschutzrechtlich geschützt. Für die räumliche Planung sind deshalb Kriterien erforderlich, unter welchen Bedingungen Konversionsflächen für die Nutzung durch PV-FFA ausgewiesen werden können. Dazu müssen auch die PV-FFA in ihrem Wert für den Naturschutz treffend eingeschätzt werden können, wozu das beantragte Projekt einen wichtigen Beitrag leisten soll.
Insgesamt werden 8 PV-FFA untersucht. Bevorzugt werden Anlagen, die bereits länger realisiert sind und über die z. B. anhand vorausgegangener Untersuchungen weitergehende Informationen verfügbar sind. Die ausgewählten Anlagen sollen hinsichtlich der Vornutzung unterschiedliche Bedingungen widerspiegeln (Konversionsflächen, Ackerflächen). Externer Sachverstand soll durch Gespräche mit Entwicklern von Solarmodulen und durch einen Workshop mit Entomologen eingebunden werden.
Die Untersuchungen zu ausgewählten Artengruppen umfassen zwei unterschiedliche Zielrichtungen. Zum einen wird damit die Eignung der PV-FFA als Lebensraum für diese Artengruppen untersucht. Im Ergebnis können der Wert dieses neuen Nutzungstyps besser eingeschätzt und Maßnahmen zur Optimierung der PV-FFA abgeleitet werden. Zum anderen wird nach Anhaltspunkten gesucht, ob überhaupt bzw. in welchem Umfang bestimmte Arten beeinträchtigt werden. Entsprechend den oben genannten Zielsetzungen dienen die Vegetation sowie die Artengruppen Laufkäfer, Spinnen, Heuschrecken, Tagfalter und Reptilien der Einschätzung der Bedeutung des neuen Biotoptyps als Lebensraum. Bei den Untersuchungen werden Gradienten von wichtigen abiotischen Standortparametern berücksichtigt. Mit Hilfe der Artengruppen Libellen und Wasserkäfer sollen Irritationen, die von den PV-FFA ausgehen könnten, erfasst werden. Hier werden nur solche Verhaltensweisen betrachtet, die sich unmittelbar auf die Moduloberflächen beziehen. Mit der exemplarischen Erfassung ausgewählter abiotischer Parameter innerhalb einer PV-FFA sollen die kleinklimatischen Lebensbedingungen der Fauna besser charakterisiert werden.
Die Ergebnisse des Vorhabens sollen für die zukünftige Auswahl von PV-FFA-Standorten im Rahmen der Regional- und Bauleitplanung genutzt werden. Darüber hinaus sollen neue Erkenntnisse über Publikationen in Fachzeitschriften mit sowohl ökologisch/ naturschützerischer als auch planerischer Ausrichtung und ggf. Vorträgen auf Fachtagungen weiter getragen werden. Schließlich sollen die Ergebnisse auch in die zukünftigen Erfahrungsberichte nach § 65 EEG einfließen.
Das Projekt wird gemeinsam mit der Gesellschaft für Freilandökologie und Naturschutzplanung Kiel und der GFN Umweltplanung München durchgeführt. Weitere Experten zur Bestimmung der Spinnen (Herr Ingolf Rödel, Natur und Text in Brandenburg GmbH) sind ebenfalls eingebunden. Das Projekt wird durch Vattenfall Europe Mining
mitfinanziert – auf Bergbaufolgeflächen entstehen derzeit auch große PV-FFA. Die Firma Q-Cells (Thalheim) hat defekte Module für spezielle Untersuchungen bereit gestellt und sich zur Vermessung von Reflexionsspektren und der Polarisation exemplarischer Modultypen bereit erklärt.
Bundesamt für Naturschutz
Vattenfall Europe Mining
Das Projekt wird gemeinsam mit der Gesellschaft für Freilandökologie und Naturschutzplanung Kiel und der GFN Umweltplanung München durchgeführt. Weitere Experten zur Bestimmung der Spinnen (Herr Ingolf Rödel, Natur und Text in Brandenburg GmbH) sind ebenfalls eingebunden
Laufzeit | 17.04.2014 - 31.10.2014 |
Projektleitung | Hildmann, Christian |
Bearbeitung | Zimmermann, Beate, |
Themengebiet | Naturschutz , |
Schlagwörter | Auerhuhn, Wiederansiedlung, |
Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts war das Auerhuhn (Tetrao urogallus) in den Lausitzer Kiefernheiden und Traubeneichenwäldern heimisch. Umfangreiche Bemühungen der AG Auerhuhn, einer lokalen Gruppe von Naturschützern, Jägern, Förstern und privaten Waldbesitzern, zur Wiederansiedlung der Art in der Niederlausitz mündeten nach jahrelangen Vorbereitungen in einer dreijährigen Pilotstudie.
Im Rahmen des Vorhabens, welches vom Förderverein Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft e.V. getragen wird, sind in den Jahren 2012 und 2013 mehrere Dutzend Auerhühner unter anderem aus schwedischen Wildfängen ausgewildert wurden. Die Tiere wurden vor der Freisetzung mit Datenloggern versehen, welche regelmäßig über Zeiträume von mehreren Monaten die Aufenthaltsorte der Tiere aufzeichnen. Damit existiert nun eine umfangreiche Datenbasis für die wissenschaftliche Auswertung des Projektes, welche vom Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften durch statistische Analysen unterstützt wird.
Neben Berechnungen zur Überlebenswahrscheinlichkeit stehen Aspekte der Raumnutzung und Habitatwahl im Vordergrund. Letztlich soll mit Hilfe der wissenschaftlichen Auswertung die Frage geklärt werden, ob die bereits durchgeführten Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensraumqualität die Wiederansiedlung des Auerhuhns in der Niederlausitz ermöglichen bzw. welche Anstrengungen weiterhin vonnöten sind, um den einstigen Charaktervogel dauerhaft in die Region zurückzuholen.
Weitere Informationen zum Pilotprojekt Auerhuhn finden sich auf der Website des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft.
Förderverein Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft e.V.
Laufzeit | 01.01.2013 - 31.12.2016 |
Projektleitung | Hildmann, Christian |
Bearbeitung | Landeck, Ingmar, |
Themengebiet | Naturschutz , |
Schlagwörter | Naturschutz, |
Von der Sanierung großer Flächen des Braunkohlenbergbaus durch die LMBV sind auch die Belange des Naturschutzes betroffen. Nach der Inanspruchnahme durch den Bergbau haben sich hier durch die besonderen Standortbedingungen und die oft lange Ungestörtheit einzigartige Biotope und Lebensgemeinschaften ausgebildet. Mit den Sanierungsplänen für die „Schlabendorfer Felder“ und „Seese-Ost“ bzw. „Seese-West“ wurde deshalb festgelegt, dass eine naturschutzfachliche Begleitung durchzuführen ist. Hierzu gehört z. B. die Einschätzung von Vorhaben hinsichtlich des Artenschutzes oder die ökologische Baubegleitung etwa von wasserwirtschaftlichen Maßnahmen.
Laufzeit | 01.10.2016 - 30.09.2017 |
Projektleitung | Hildmann, Christian |
Bearbeitung | Katharina Berger, |
Themengebiet | Naturschutz , |
Biomasse ist eine Ressource, die nachhaltig zur Energiebereitstellung oder zur stofflichen Verwertung genutzt werden kann. Da ihr Anbau jedoch auf zunehmende Flächenkonkurrenz trifft, werden die Nutzungsmöglichkeiten der ohnehin bei der Landschaftspflege in der Modellregion Elbe-Elster anfallenden organischen Reststoffe untersucht.
Bei Pflege- und Unterhaltungsmaßnahmen fällt krautige und holzige Biomasse an, die derzeit jedoch kaum genutzt wird. Dies betrifft Materialien aus der Pflege von walddurchquerenden Trassen (Freispannungs- und Ferngasleitungen), Gewässern und Verkehrswegen bzw. deren Randstreifen, Naturschutz- und Grünlandflächen (Mahd, Heidepflege, etc.), aber auch Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Diese Biomasse ist nachweislich vorhanden und deren Bewirtschaftung bzw. Pflege erfolgt ohnehin. Das Material verbleibt jedoch oft, meist gemulcht, am Ort des Anfalls. Denkbar wäre deshalb die Nutzung dieser Ressourcen, weshalb im Rahmen des Projektes das Potential von in der Landschaftspflege aufkommenden biogenen Reststoffen ermittelt wurde. Hierbei wurden neben den quantitativen Potentialen auch die Mobilisierbarkeit und mögliche Verwertungswege der Biomassen betrachtet. Dazu erfolgte u. a. die Identifizierung lokaler Akteure, welche überschüssige Biomasse aufgrund von Pflegemaßnahmen generieren aber auch bereits Biomasse beispielsweise in einer Biogasanlage verwerten. Des Weiteren wurde neben der energetischen ebenso die stoffliche Nutzung (z. B. in einer Grünen Bioraffinerie oder als Ausgangsstoff zur Erzeugung von Biokohle als Bodenverbesserungsmittel) berücksichtigt.
Gemäß den durchgeführten Analysen setzen sich die bisher ungenutzten Biomassepotentiale im Modellraum aus 15.302 t Trockenmasse (TM) rein krautigen Materials sowie 4.594 t TM rein holzigen Materials zusammen. Ergänzend wurde nach weiteren bislang ungenutzten Biomassepotentialen gesucht. So wurden weitere 626 t TM gemischter Qualität, folglich krautigen als auch holzigen Aufwüchsen, 554 t TM aus der Heidepflege sowie 19.353 t TM Makrophyten aus der Sohlkrautung identifiziert. Diese Reststoffe stammen von insgesamt 5.768 ha zu pflegenden Flächen im gesamten Modellraum. Unter Berücksichtigung von Ernte- und Transport- sowie Silierverlusten im Falle der Vergärung in einer Biogasanlage könnten aus der Gesamtmenge an biogenen Reststoffen des Untersuchungsgebietes jährlich etwa 114 GWh Energie gewonnen werden. Der im Jahr 2015 erbrachte Anteil an regenerativer Energie am Gesamtraumwärmebedarf im Elbe-Elster-Kreis könnte bei der energetischen Nutzung dieser Biomasse um 68 % gesteigert werden.
Die GIS-basierte Auswertung ermöglichte es, das Biomasseaufkommen regionalisiert für mögliche Abnehmer (z. B. Kommunen) zu erheben und zu evaluieren. Im Rahmen des Projektes wurde erstmalig für den Modellraum das nachhaltig nutzbare Biomassepotential an Pflegegrün zusammenhängend und für Biomassen verschiedenster Qualität sowie Herkunft erfasst bzw. abgeschätzt. Allein aufgrund der begrenzten Transportwürdigkeit tragen die organischen Reststoffe bei einer Weiterverwertung zu Bioenergie oder chemischen Grundsubstanzen zu einem regionalen Produkt und somit zur regionalen Wertschöpfung bei. Die durchgeführte Studie erarbeitete mit ihrer Potentialanalyse wichtige Grundlagen für eine Konkretisierung weiterer Umsetzungskonzepte im Modellraum.
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
LandAufSchwung
Landkreis Elbe-Elster
Laufzeit | 01.01.2018 - 31.12.2020 |
Projektleitung | Hildmann, Christian |
Bearbeitung | Landeck, Ingmar, |
Themengebiet | Naturschutz , |
Schlagwörter | Invasivität, Naturschutz, Robinie, Trockenrasen, |
Kaum eine andere Laubbaumart wird in Deutschland hinsichtlich ihrer künftigen forstwirtschaftlichen Bedeutung und ökologischen Risiken so kontrovers bewertet wie die nordamerikanische Robinie.
Einerseits misst man ihr bei der notwendigen Anpassung der Wälder an den Klimawandel aufgrund ihrer hohen Hitze- und Trockenheitstoleranz eine große Bedeutung bei. Aus forstwirtschaftlicher Sicht wird diese Baumart bereits heute nicht zuletzt wegen ihrer herausragenden Holzeigenschaften zunehmend nachgefragt. Robinienanbauten bilden eine Energieholzalternative für ertragsschwache Landwirtschaftsflächen und auf humusarmen, Stickstoff limitierten Rohböden des Lausitzer Braunkohlenbergbaus. Mit ca. 22.500 Hektar ist die Baumart im Bundesland Brandenburg besonders häufig vertreten.
Andererseits stehen dem Anbau dieser als invasiv eingestuften Baumart im Wald jedoch grundsätzlich naturschutzfachliche Bedenken gegenüber. Robinien wandern vielerorts in wertvolle Biotope wie Trocken- und Halbtrockenrasen ein, deren Standorte sie durch Verschattung und Bindung von Luftstickstoff stark überprägen können. Hinzu kommt die Verdrängung standortheimischer Gehölze.
In einer dreijährigen Studie will das FIB gemeinsam mit der Humboldt-Universität Berlin und dem Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde eine genauere Analyse der Ausbreitungsmechanismen der Robinie als Basis für eine differenziertere Risikobewertung ihres Invasivitätspotentials in Hinblick auf für den Naturschutz wertvolle Flächen erarbeiten. Untersuchungen zu den Standorteigenschaften, zur Bodenvegetation und Lichtökologie sollen zeigen, unter welchen Bedingungen die Robinie in nährstoffarme Offenlandflächen tatsächlich einwandert und diese verändert. Neben Betrachtungen zur räumlichen und zeitlichen Ausbreitungsdynamik in bereits besiedelten Trockenrasengebieten sollen mögliche Hemmfaktoren gefunden werden, die einer Ausbreitung entgegenwirken.
Die Untersuchungsergebnisse liefern schließlich eine fundierte Datenbasis als Grundlage für die Managementplanung zur weiteren Bewirtschaftung der Robinie in Nachbarschaft zu sensiblen Gebieten.
Humboldt-Universität zu Berlin, Lebenswissenschaftliche Fakultät, und Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde