Modellprojekt nachhaltiger Weinbau mit Unkrautschutz durch biologisch abbaubare Mulchmatten

Laufzeit 01.01.2021 - 31.12.2022
Projektleitung Haubold-Rosar, Michael
Bearbeitung Lukas, Stefan, Lange, Christian, Landeck, Ingmar,
Themengebiet Landwirtschaft ,
Schlagwörter Bodenschutz, Mulchmaterial, ökologischer Weinbau, Unkrautbekämpfung,

Durch den Verzicht auf den Einsatz von Herbiziden zur chemischen Unkrautbekämpfung im Weinbau kann ein wesentlicher Beitrag zum Wasser- und Bodenschutz geleistet werden. Vor allem an Steillagen ist ökologischer Weinbau dann jedoch meist mit einem erhöhten Aufwand an manueller Bodenbearbeitung verbunden. Um diesem Problem zu begegnen, müssen innovative und zukunftsfähige Methoden der biologischen Unkrautbekämpfung gefunden werden. Die von der Firma GNS mbH in langjähriger F&E-Arbeit entwickelten und mit dem FaserPlus-Verfahren aus festen Gärrückständen hergestellten Mulchmatten und -papiere stellen hierfür einen vielversprechenden Ansatz dar.

Ziel des Vorhabens ist die Demonstration der Praxistauglichkeit und Funktionalität der biologisch abbaubaren Mulchmaterialien auf Weinbau-Musterflächen unterschiedlicher Lagen im Saale-Unstrut-Weinbaugebiet. In Zusammenarbeit mit der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut e.G. und dem Weingut Born untersucht und dokumentiert das FIB e.V. die Wirkungsweise der neuartigen Materialien beim Schutz gegen Unkraut mit wissenschaftlichen Methoden. Es wird erwartet, dass es durch die Bodenabdeckung unter den Rebstöcken zu einer Verringerung der Beikrautkonkurrenz um Nährstoffe und Wasser kommt und damit die Vitalität, das Wachstum und der Ertrag der Reben verbessert werden. Die Materialien können als Verdunstungsschutz eine bessere Bodenwasserversorgung der Rebstöcke bewirken, wodurch die Nährstoffaufnahme aus der Bodenlösung begünstigt wird. Unklar ist die Stärke der Effekte sowie die Dauer der Mulchwirkung. Zudem ist zu klären, inwieweit die Materialien insbesondere nach Austrocknung wasserabweisend sind und wie sich eine mögliche Hydrophobie nach Wiederbefeuchtung verändert.

Projektpartner

  • GNS – Gesellschaft für Nachhaltige Stoffnutzung mbH (Verbundprojektleitung)
  • Winzervereinigung Freyburg-Unstrut e.G.
  • Landesweingut Kloster Pforta GmbH

Förderer

 

 

Das Projekt wird im Rahmen des Modellvorhabens „Unternehmen Revier“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

Langzeitwirkung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf Natur und Landschaft

Laufzeit 01.12.2011 - 30.11.2013
Projektleitung Hildmann, Christian
Bearbeitung Landeck, Ingmar,
Themengebiet Landwirtschaft , Naturschutz ,

Bei der Versorgung mit erneuerbaren Energien spielen Photovoltaikanlagen auf Freiflächen (PV-FFA) eine wichtige Rolle. Langfristig ist von einem weiteren Ausbau der Anlagen auszugehen, zumal Photovoltaik bei sinkenden Modulpreisen und zugleich steigenden Energiepreisen absehbar gute Perspektiven auf dem Energiemarkt besitzt. Deshalb ist es sinnvoll, PV-FFA nicht nur als neue Landnutzungsform, sondern aus Naturschutzsicht auch als möglichen Rückzugsraum oder Trittsteinbiotop für bestimmte ausgewählte Arten zu betrachten. Durch Flächenkonkurrenz und der angestrebten Energiewende wird zukünftig vermehrt auf bislang brach liegende Flächen zurück gegriffen werden. Das gilt besonders für Konversionsflächen, die den Bau auch großflächiger PV-FFA zulassen. Aufgrund ihrer Vorgeschichte und oft längeren, ungestörten Sukzessionszeiten beherbergen diese Flächen oftmals eine Vielfalt seltener Tier- und Pflanzenarten und sind teilweise naturschutzrechtlich geschützt. Für die räumliche Planung sind deshalb Kriterien erforderlich, unter welchen Bedingungen Konversionsflächen für die Nutzung durch PV-FFA ausgewiesen werden können. Dazu müssen auch die PV-FFA in ihrem Wert für den Naturschutz treffend eingeschätzt werden können, wozu das beantragte Projekt einen wichtigen Beitrag leisten soll.

Insgesamt werden 8 PV-FFA untersucht. Bevorzugt werden Anlagen, die bereits länger realisiert sind und über die z. B. anhand vorausgegangener Untersuchungen weitergehende Informationen verfügbar sind. Die ausgewählten Anlagen sollen hinsichtlich der Vornutzung unterschiedliche Bedingungen widerspiegeln (Konversionsflächen, Ackerflächen). Externer Sachverstand soll durch Gespräche mit Entwicklern von Solarmodulen und durch einen Workshop mit Entomologen eingebunden werden.

Die Untersuchungen zu ausgewählten Artengruppen umfassen zwei unterschiedliche Zielrichtungen. Zum einen wird damit die Eignung der PV-FFA als Lebensraum für diese Artengruppen untersucht. Im Ergebnis können der Wert dieses neuen Nutzungstyps besser eingeschätzt und Maßnahmen zur Optimierung der PV-FFA abgeleitet werden. Zum anderen wird nach Anhaltspunkten gesucht, ob überhaupt bzw. in welchem Umfang bestimmte Arten beeinträchtigt werden. Entsprechend den oben genannten Zielsetzungen dienen die Vegetation sowie die Artengruppen Laufkäfer, Spinnen, Heuschrecken, Tagfalter und Reptilien der Einschätzung der Bedeutung des neuen Biotoptyps als Lebensraum. Bei den Untersuchungen werden Gradienten von wichtigen abiotischen Standortparametern berücksichtigt. Mit Hilfe der Artengruppen Libellen und Wasserkäfer sollen Irritationen, die von den PV-FFA ausgehen könnten, erfasst werden. Hier werden nur solche Verhaltensweisen betrachtet, die sich unmittelbar auf die Moduloberflächen beziehen. Mit der exemplarischen Erfassung ausgewählter abiotischer Parameter innerhalb einer PV-FFA sollen die kleinklimatischen Lebensbedingungen der Fauna besser charakterisiert werden.

Die Ergebnisse des Vorhabens sollen für die zukünftige Auswahl von PV-FFA-Standorten im Rahmen der Regional- und Bauleitplanung genutzt werden. Darüber hinaus sollen neue Erkenntnisse über Publikationen in Fachzeitschriften mit sowohl ökologisch/ naturschützerischer als auch planerischer Ausrichtung und ggf. Vorträgen auf Fachtagungen weiter getragen werden. Schließlich sollen die Ergebnisse auch in die zukünftigen Erfahrungsberichte nach § 65 EEG einfließen.

Das Projekt wird gemeinsam mit der Gesellschaft für Freilandökologie und Naturschutzplanung Kiel und der GFN Umweltplanung München durchgeführt. Weitere Experten zur Bestimmung der Spinnen (Herr Ingolf Rödel, Natur und Text in Brandenburg GmbH) sind ebenfalls eingebunden. Das Projekt wird durch Vattenfall Europe Mining
mitfinanziert – auf Bergbaufolgeflächen entstehen derzeit auch große PV-FFA. Die Firma Q-Cells (Thalheim) hat defekte Module für spezielle Untersuchungen bereit gestellt und sich zur Vermessung von Reflexionsspektren und der Polarisation exemplarischer Modultypen bereit erklärt.

Auftraggeber

Bundesamt für Naturschutz

Vattenfall Europe Mining

Projektpartner

Das Projekt wird gemeinsam mit der Gesellschaft für Freilandökologie und Naturschutzplanung Kiel und der GFN Umweltplanung München durchgeführt. Weitere Experten zur Bestimmung der Spinnen (Herr Ingolf Rödel, Natur und Text in Brandenburg GmbH) sind ebenfalls eingebunden

Feldversuche zum Einsatz von MAP im Energiepflanzenanbau auf Rekultivierungsflächen in den Jahren 2012 bis 2014

Laufzeit 01.09.2011 - 30.11.2014
Projektleitung Haubold-Rosar, Michael
Bearbeitung Rademacher, Anne,
Themengebiet Landwirtschaft ,

Im Rahmen des ELaN-Projektes werden neuartige Verfahrensweisen des Recyclings von Nährstoffen, insbesondere von Phosphor aus dem Abwasserstrom untersucht. Ziel ist es, vor allem der abzusehenden Erschöpfung wirtschaftlich erschließbarer P-Vorkommen entgegenzuwirken, indem im Verbund mit Abwasserentsorgern, Düngemittelherstellern und -vertreibern sowie landwirtschaftlichen Akteuren ein regionaler Markt für recycelten Phosphor geschaffen wird. In erster Linie gilt es dabei regionale Stoffkreisläufe zu fördern und zu schließen. Abwasser- und Reststoffressourcen, die im ländlichen Raum anfallen, sollen vorzugsweise dort wieder im Acker- bzw. Energiepflanzenanbau zum Einsatz kommen.

Das FIB führt im Auftrag des ATB entsprechende Feldversuche zur pflanzenbaulichen Wirkung des neuartigen Düngemittels MAP (NH4MgPO4 • 6 H2O) durch. Dazu wurden im Jahr 2011 Parzellenversuche auf zwei Kippenstandorten im Lausitzer Braunkohlenrevier eingerichtet (Rohboden im Tagebau Welzow, Vattenfall Europe Mining AG; Kipp Pararendzina, Alter 40 Jahre, im Tagebau Sedlitz, Agrarbetrieb Großräschen). Verglichen wird die Wirkung unterschiedlich hoher MAP- und Triplesuperphosphat-Gaben auf die P-Versorgung der Böden und Pflanzen sowie die Ertragsbildung der angebauten Kulturen.

 
Foto: Bonitur Welzow (März) und Sedlitz (Mai)

Auftraggeber

Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V (ATB), Dr. Jürgen Kern

Projektpartner

ELaN – Entwicklung eines integrierten Landmanagements zur nachhaltigen Wasser- und Stoffnutzung in Nordostdeutschland

Förderer

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Monitoring der Boden- und Ertragsentwicklung landwirtschaftlich rekultivierter Flächen im Tagebau Jänschwalde und Welzow

Laufzeit 01.01.2008 - 31.12.2015
Projektleitung Haubold-Rosar, Michael
Bearbeitung
Themengebiet Landwirtschaft ,

Auftraggeber

Vattenfall Europe Mining AG

Wissenschaftliche Begleitung der Erzeugung geeigneter Biomassen für den Betrieb der Biogasanlage Grießen und des Einsatzes von Gärrückständen in der Rekultivierung des Tagebaus Jänschwalde

Laufzeit 01.07.2009 - 31.12.2015
Projektleitung Haubold-Rosar, Michael
Bearbeitung
Themengebiet Landwirtschaft ,

Auftraggeber

Vattenfall Europe Mining AG

Auf zu neuen Horizonten …, Advanced Biofuels on Underutilised Land in Europe – FORBIO

Laufzeit 01.01.2016 - 31.12.2018
Projektleitung Knoche, Dirk
Bearbeitung Köhler, Raul,
Themengebiet Landwirtschaft , Wälder ,
Schlagwörter Bioenergie, Biokraftstoff, Forbio,

Eine nachhaltige Bioenergie-Produktion zählt zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen der Europäischen Energiewende. Neben der Etablierung neuer Technologien geht es vor allem um die umweltverträgliche Mobilisierung nachwachsender Rohstoffe für Treibstoffe („Advanced Biofuels“). Dabei ist eine Konkurrenz zu anderen Landnutzungsformen, wie der landwirtschaftlichen Lebensmittelproduktion, zu vermeiden.

Im Fokus stehen brachliegende, pflanzenbaulich benachteiligte oder kontaminierte Flächen. In den drei Modellregionen Südwestliches Sardinien, Nördliche Ukraine und Berlin-Brandenburg werden vielschichtige Machbarkeitsstudien durchgeführt: Neben pflanzenbaulichen Bewertungskriterien fließen Nachhaltigkeitsindikatoren, agrarökonomische sowie soziale Aspekte ein. Ein wichtiges Anliegen ist die Sensibilisierung und Aktivierung von Flächeneigentümern und anderen Interessengruppen.

Das F&E-Konsortium umfasst 12 Partner aus 9 europäischen Ländern, darunter die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und Biochemtex S.p.A., einem der weltweiten Marktführer für die technologische Entwicklung von Biokraftstoffen. Das Projektmanagement obliegt Geonardo Environmental Technologies Ltd. / Budapest und der Wirtschaft und Infrastruktur GmbH & Co Planungs KG / München.

Förderer

This project has received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 691846

Dem Lausitzer Strukturwandel mit innovativen Ideen begegnen

Laufzeit 01.04.2018 - 31.10.2018
Projektleitung Haubold-Rosar, Michael
Bearbeitung Rademacher, Anne,
Themengebiet Gewässer , Landwirtschaft ,
Schlagwörter Landschaft, Wasser,

Der Startschuss für die Entwicklung neuer Ideen ist im April gefallen. Das Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften (FIB) bearbeitet mit dem Teilprojekt „Wasser-Landschaft“ das Innovationsfeld rund um die Frage der Gewässer- und Bodensanierung sowie Landnutzung in Hinblick auf den anstehenden erneuten Strukturwandel in der Lausitz. Die Betrachtung erfolgt gemeinsam mit den Partnern IBA-Studierhaus Großräschen, BTU Cottbus-Senftenberg, Institut für Schwimmende Bauten sowie der Hochschule Zittau-Görlitz und dem Wassercluster Lausitz im Kontext des Gesamtprojektes „Innovationswerkstatt WASSER-LANDSCHAFT-LAUSITZ“.

Das BMBF fördert damit die Entwicklung eines Konzeptes zum „Wandel durch Innovation in der Region“. Unser Ziel ist es Innovationen und nachhaltige Wirtschaftsstrukturen in wichtigen Aspekten des Lausitzer Strukturwandels zu entwickeln und fördern.

  • die Herstellung und Nachnutzung neuer Landschaften und Gewässer durch Sanierungstechnologien und Rekultivierungsverfahren (Innovationsfeld 1),
  • deren Inwertsetzung durch nachhaltigen Tourismus und Industriekultur (Innovationsfeld 2)
  • sowie durch Schwimmende Bauten (Innovationsfeld 3).

Das einmalige, regionale Knowhow soll auch künftig in der Lausitz verankert bleiben und die Grundlage für wertschöpfende Strukturen bilden. Die Entwicklung von Konzepten und Strukturen für einen überregionalen und internationalen Wissenstransfer sowie eine Vermarktung von Kompetenzen, Technologien und Produkten stellen übergeordnete Aufgabenfelder dar.

Haben Sie Ideen, die Sie einbringen möchten? Wenden Sie sich an uns!

Weitere Informationen:

http://www.iba-see2010.de/de/studierhaus/projekte/innowerkstatt.html

Projektpartner

IBA Studierhaus Großräschen, BTU Cottbus-Senftenberg

Förderer

Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Förderkennzeichen: 03WIR2601B

Steuerung des Zusatzwassereinsatzes in der Pflanzenproduktion – situativ, teilschlagspezifisch und automatisiert (Precision Irrigation)

Laufzeit 08.04.2016 - 31.12.2020
Projektleitung Haubold-Rosar, Michael
Bearbeitung Zimmermann, Beate, Schlepphorst, Rainer,
Themengebiet Landwirtschaft ,
Schlagwörter Bewässerung, EIP,

Brandenburg zählt mit seinen trocken-heißen Sommern zu den klimaempfindlichsten Regionen Mitteleuropas. Hinzu kommen die vielerorts schlecht wasserspeichernden Böden, welche in Kombination mit dem geringen Niederschlagsdargebot das Wachstum von wasserbedürftigen Kulturen wie Kartoffeln oder Zuckerrüben begrenzen. Zusatzwassergaben mit Hilfe moderner Großberegnungsmaschinen leisten daher einen wichtigen Beitrag zur Sicherung und Steigerung der Erträge. Dabei sorgt die gängige Technologie jedoch lediglich für eine gleichmäßige und ausreichende Bewässerung des Gesamtschlages, ohne eine Über- und Unterversorgung einzelner Teilflächen verhindern zu können. Dies befördert einen unproduktiven Mehrverbrauch an Wasser und Energie sowie negative Umweltauswirkungen wie Bodenerosion oder erhöhte Nährstoffausträge.

Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer anwenderfreundlichen Systemlösung für eine teilflächenspezifische und jederzeit bedarfsgerechte Präzisions-Bewässerung. Mit Hilfe von Infrarot-Technologie und pflanzenphysiologischen Messungen soll der aktuelle Wasserversorgungszustand der Kulturpflanzen erfasst werden. Dieser Schritt wird in Gefäßversuchen sowie auf bewässerten Ackerschlägen in Brandenburg für verschiedene Kulturen erprobt. Anschließend werden Algorithmen zur Umwandlung der Infrarot-Signale in teilflächenspezifische Bewässerungsinformationen entwickelt. Über eine zu konfigurierende Steuerungseinheit erfolgt schließlich die automatische präzise Einzelansteuerung der Düsen von Großberegnungsmaschinen. Die Entwicklungsarbeit wird von einer für die Durchführung des Projektes gebildeten „Operationellen Gruppe“ geleistet, welche aus Wissenschaftlern, Landwirten, Ingenieuren und Beratern besteht. Die Umsetzung der Projektergebnisse in die Landwirtschaftspraxis erfolgt damit kontinuierlich bereits während der Durchführung des Vorhabens. Gefördert wird das Projekt durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und das Land Brandenburg.

Förderer

Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER)

Land Brandenburg

Optimierung des Sorghumanbaus unter Praxisbedingungen, Anbau auf Rekultivierungsstandorten

Laufzeit 15.04.2016 - 14.04.2019
Projektleitung Haubold-Rosar, Michael
Bearbeitung Lukas, Stefan,
Themengebiet Landwirtschaft ,
Schlagwörter Sorghum,

Die im Süden Brandenburgs gelegene Region Niederlausitz ist stark durch den Braunkohletagebau geprägt, dessen Rückgabeflächen für betroffene Betriebe ein wichtiger Beitrag zur Existenzsicherung und Bestandteil der Betriebsentwicklungsplanung sind. Neben dem Futterbau nimmt die Nutzung der Ernteprodukte als Koferment in Biogasanlagen zu. Die stark gestiegene Flächeninanspruchnahme durch den Maisanbau führt allerdings im Hinblick auf u.a. die Humusbilanz und das Bodengefüge zu unerwünschten Begleiterscheinungen.

Aufgrund des züchterischen Fortschritts und verbesserter Wirtschaftlichkeit von Sorghum gewinnt dessen Anbau zunehmend an Bedeutung und hat sich in Regionen mit leichten Böden zu einer Alternative bzw. Ergänzung insbesondere zum Mais für die Verwendung in Biogasanlagen etabliert. Ergebnisse vorangegangener Projekte belegen, dass Sorghum auf derartigen, von längeren Trockenperioden geprägten Standorten, gegenüber Mais konkurrenzfähig ist und auch auf Kippenstandorten ein z.T. sogar höheres Ertragsniveau erreichen kann.

Von wesentlichem Interesse des Verbundvorhabens „Sorghum III“ ist daher der Transfer des in den vorangegangenen Verbundprojekten zum Sorghumanbau gesammelten Wissens in die landwirt-schaftliche Praxis durch fachliche Begleitung von Praxispartnern. Dazu sollen die zum Sorghumanbau gewonnenen Erkenntnisse unter Praxisbedingungen angepasst werden, um einen Beitrag zur dauerhaften Verankerung in den Betrieben zu leisten. Zielstellung des Verbundvorhabens ist weiterhin die Erarbeitung standortangepasster Anbauempfehlungen zur Fruchtarten- und Sortenwahl in Verbindung mit dem optimalen Erntezeitpunkt. Geplant ist die wissenschaftliche und fachliche Begleitung von landwirtschaftlichen Betrieben durch die Verbundparnter in Sachsen, Niedersachsen und Brandenburg. Dabei sollen im Rahmen von On-Farm Versuchen anbautechnische Fragestellungen hinsichtlich

  • des Einsatzes mineralischer und organischer Dünger (Gärrückstände, Gülle),
  • des Vergleichs von Einzelkorn- und Drillsaatverfahren,
  • der Saatstärke und Fruchtfolgewirkung,
  • der Bewertung von Bodenbearbeitungsverfahren

in Abhängigkeit der jeweiligen betrieblichen Verhältnisse geprüft werden. Die Ergebnisse werden u.a. durch betriebliche Feldtage in Kooperation mit den Praxispartnern v.a. an Praktiker vermittelt. Zusätzlich wird im Rahmen eines breit angelegten Feldversuches u.a. auch auf einem Rekultivierungsstandort ein ausgewähltes Spektrum am Markt etablierter Sorghumsorten im Hinblick auf die Optimierung der Ertragsleistung und Biogasausbeute bei unterschiedlichen Ernteterminen geprüft.

 

Projektpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (Koordination); Landwirtschaftskammer Niedersachsen; Leibnitz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V.

Förderer

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) Gülzow, FKZ 22019413

TRACER – SMART STRATEGIES FOR THE TRANSITION IN COAL INTENSIVE REGIONS

Laufzeit 01.04.2019 - 31.03.2022
Projektleitung Knoche, Dirk
Bearbeitung Rademacher, Anne, Schlepphorst, Rainer,
Themengebiet Landwirtschaft ,

In Europa fördern noch 41 Regionen Stein-und Braunkohle. Sie decken damit rund ein Viertel des gesamten Energieverbrauches der EU-Mitgliedstaaten. Ihr Anteil an der jeweiligen nationalen Stromerzeugung schwankt zwischen 27 bis 80 Prozent. Etwa 400.000 Industriearbeitsplätze hängen davon ab, in Deutschland 80.000. Im Zuge der Energiewende strebt die Europäische Kommission eine klimaneutrale Volkswirtschaft und Entkarbonisierung bis zum Jahr 2050 an. So ist die Neustrukturierung des Energiesektors eine wahre „Herkulesaufgabe“. Sie bringt viele technologische wie auch komplexe ökonomische Herausforderungen mit sich, bei allen gesellschaftlichen Unwägbarkeiten.

Das EU-geförderte TRACER Projekt (www.tracer-h2020.eu) unterstützt in den nächsten drei Jahren neun europäische Kohleregionen bei der Entwicklung spezifischer Forschungs- / Innovationsstrategien (F&I), um ihnen so den schwierigen Strukturwandel zu erleichtern. Dabei werden das vorhandene Know-how und die kreativen Potenziale in den betroffenen Regionen genutzt und zwar insbesondere für den Ausbau erneuerbarer Energien, effektiver Speichertechnologien und klimaschonenden Produktionsprozessen.

  • Entwicklung von Smart Specialisation-Strategien (S3) auf Basis eines Entrepreneurial Discovery Process (EDP) im Wettbewerb der Regionen, zwar konsistent mit regionalen Innovationskonzepten, aber eben auch: „keine Denkverbote“ und ergebnisoffen
  • Mobilisierung eines breiten Spektrums von Interessengruppen und Akteuren („Change Maker“) vor Ort, Einbindung von Initiativen, Clustern und Organisationen
  • Abschätzung der sozialen, ökologischen und industrie- bzw. arbeitsmarktpolitischen Folgen bei der Umsetzung von Strukturanpassungsmaßnahmen
  • Ableitung von prioritären Maßnahmen, etwa was die Einwerbung und den gezielten Einsatz von EU-Fördermitteln aus Innovationsprogrammen betrifft
  • Vernetzung mit anderen kohleintensiven Regionen in Europa und Foren, wie der Plattform für Kohleregionen im Wandel oder der Smart Specialisation Platform on Energy (S3P-Energy)
  • Identifizierung von nachahmenswerten Best-Practice-Beispielen & Smart Stories aus der Wirtschaft – „Über Grenzen hinweg voneinander lernen!“

Die Projektaktivitäten fokussieren auf neun europäische Modellregionen (NUTS-2) mit einer jeweils langen Geschichte im Kohlebergbau und bei der Stromerzeugung:

  • Lausitz, Brandenburg (DE40) und Dresden (DED2), Deutschland
  • Südostregion (BG34), Bulgarien
  • Nordwestböhmen (CZ04), Tschechische Republik
  • Westmakedonien (EL53), Griechenland
  • Oberschlesien (PL22), Polen
  • Region West / Jiu-Tal (RO42), Rumänien
  • Wales (UKL1, UKL2), Vereinigtes Königreich
  • Kolubara Region, Serbien
  • Donezkbecken / Donbas, Ukraine

Noch mehr können Sie über das Projekt auf der TRACER-Webseite erfahren.

Förderer

Dieses Projekt wird im Rahmen des HORIZON 2020 Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäische Union finanziell gefördert (Zuwendungsvereinbarung Nr. 836819)

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