Fachliche und operative Betreuung eines Lysimeterversuchs mit sandigem Kippsubstrat und Eisenhydroxidschlamm

Laufzeit 01.04.2025 - 30.09.2025
Projektleitung Koehler, Raul
Bearbeitung Winkler, Pauline,
Themengebiet Böden , Landwirtschaft ,
Schlagwörter Bodenverbesserer, Eisenhydroxidschlamm, Lysimeter,

Mit dem Ende des Braunkohlebergbaus in der Lausitz und dem damit verbundenen Wiederanstieg des Grundwassers gelangen große Mengen von Eisenhydroxidschlamm in Oberflächengewässer. Zum Schutz der Gewässerökologie werden die Schlämme ausgebaggert und derzeit größtenteils deponiert. Eisenhydroxide sind jedoch hoch reaktive Minerale, die auch natürlich in Böden vorkommen und dort zur Speicherung von organischer Bodensubstanz (Humus) beitragen. Gleichzeitig ist Humusaufbau das zentrale Anliegen bei der Rekultivierung von Bergbaufolgeböden. Besonders in Sanden, wie sie in der Lausitz häufig vorkommen, ist Humusaufbau jedoch schwierig. Daher soll in einem Freilandversuch der Einsatz von Eisenhydroxidschlämmen zur Verbesserung des Humusaufbaus in sandigen Kippsubstraten untersucht werden. Um sicherzustellen, dass eine Anwendung von Eisenhydroxidschlamm keine negativen Auswirkungen auf das Grundwasser hat, wurde der Versuch in Lysimetern angelegt, deren Sickerwasser für chemische Analysen aufgefangen wird.

Auftraggeber

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Professur für Bodenkunde und Bodenschutz

Just Transition Center

Ressourcenschonende und wirtschaftliche Bewässerung von Zwiebeln (Allium cepa L.)

Laufzeit 01.01.2025 - 31.12.2025
Projektleitung Zimmermann, Beate
Bearbeitung Schlepphorst, Rainer,
Themengebiet Bewässerung , Landwirtschaft ,
Schlagwörter Bewässerung, Feldversuch, Tropfbewässerung, Zwiebeln,

Die Bewässerung mit Hilfe von Tropfschläuchen stellt eine besonders effiziente Methode der Wasserzufuhr dar, da hierbei das Wasser entweder unmittelbar auf der Bodenoberfläche oder in geringen Abständen darunter verteilt wird. Wasserverluste durch Interzeption oder Windabdrift treten im Unterschied zur Überkopfbewässerung somit nicht auf. Zudem liegt der Tropfschlauch in direkter Nähe zu den Pflanzenwurzeln, sodass das Wasser von den Kulturen sehr effektiv genutzt werden kann.

Auch beim Anbau von Zwiebeln (Allium cepa) wird Tropfbewässerung zur Sicherstellung der Wasserversorgung eingesetzt. Ein ertragsmindernder Einfluss von Wassermangel kann durch regelmäßige Bewässerung weitestgehend aufgefangen werden.

Speisezwiebeln wurden in 2022 deutschlandweit auf etwa 15.000 ha angebaut, davon 1.560 ha auf ökologische Art und Weise. Dabei gilt Mitteldeutschland als eine bedeutende Anbauregion für Speisezwiebeln. In 2021 wurden beispielsweise auf 520 ha in Sachsen Zwiebeln angebaut.

Betriebe der Erzeugergemeinschaft Bio-Gemüse regional AG in Sachsen bauen Zwiebeln mit Tropfbewässerung auf ihren Flächen an. Die Tropfschläuche werden dabei bisher unterirdisch geführt und in wenigen Zentimetern unter der Bodenoberfläche platziert. Allerdings ist nicht klar, in welcher Tiefe der Tropfschlauch beim Zwiebelanbau auf den Flächen der Erzeugergemeinschaft platziert werden sollte, um bestmögliche Ertragsergebnisse zu erzielen. Die Kosten für die Anschaffung und Verlegung der Tropfschläuche sind relativ hoch, weshalb ein hoher Ertrag wichtig ist. Daher wird bei der Wahl der optimalen Verlegetiefen ein hohes Potential vermutet, um kosteneffizienter zu agieren. Eine optimale Verlegetiefe sollte dazu beitragen den optimalen Ertrag zu erzielen. Es fehlen allerdings Forschungsergebnisse und Aussagen zur optimalen Verlegetiefe von Tropfschläuchen beim Anbau von Zwiebeln unter den Standortbedingungen in Mitteleuropa und im Speziellen in Mitteldeutschland. Hier setzt die vorliegende, geplante Untersuchung an, deren Ziel die Identifizierung einer ressourceneffizienten, wassersparenden und wirtschaftlichen Strategie für die Feldbewässerung der Zwiebel ist.

Auftraggeber

Bio-Gemüse regional AG

Wissenschaftliche Begleitung und Dokumentation des Feldversuches Sonderkulturen im Randbereich des Tagebaus Nochten

Laufzeit 01.01.2025 - 31.12.2025
Projektleitung Koehler, Raul
Bearbeitung Rademacher, Anne,
Themengebiet Landwirtschaft ,
Schlagwörter Lavendel, Pfeffer, Sonderkulturen, Szechuanpfeffer, Wacholder,

Der Klimawandel und der kommende Strukturwandel bedingt durch den sukzessiven Ausstieg aus der Braunkohleförderung und -verstromung stellt unter anderem auch die Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) vor die Herausforderung frühzeitig alternative lukrative landwirtschaftliche Wertschöpfungspfade zu entwickeln und erschließen. Ausgehend von einer Literaturstudie wurde das verfügbare wirtschaftliche Potenzial der landwirtschaftlich rekultivierten Kippflächen für eine hochwertige agrarische Produktion analysiert und mündete ab dem Jahr 2020 in die Anlage eines landwirtschaftlichen Versuches zum Anbau von Sonderkulturen, wie Lavendel, Szechuanpfeffer und Wacholder. Das Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V. (FIB) begleitet im Auftrag der LEAG wissenschaftlich. Die Aufgabenstellung umfasst die Erstellung von spezifischen Anbauempfehlungen, die Erfassung und Beurteilung der Pflanzenentwicklung, die Dokumentation der Versuchsbewirtschaftung und die ergänzende Netzwerkarbeit mit Akteuren.

Auftraggeber

LEAG

Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe im Land Brandenburg – Neuwerg

Laufzeit 01.01.2025 - 31.12.2027
Projektleitung Knoche, Dirk
Bearbeitung Rademacher, Anne, Lukas, Stefan, Schlepphorst, Rainer,
Themengebiet Landwirtschaft , Wälder ,
Schlagwörter Bioökonomie, Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit, nachwachsende Rohstoffe, Regionale Wertschöpfung,

Um den Anbau und die Verarbeitung von Nachwachsenden Rohstoffen (NAWARO) in Brandenburg zu steigern, wurde im November 2021 das Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe im Land Brandenburg (NNR-BB) beim Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V. (FIB) etabliert. Die gemeinnützige Plattform unter dem Namen Neuwerg 1) soll die stoffliche und energetische Nutzung von landwirtschaftlichen Industrierohstoffen befördern und „versteckte“ Innovationspotenziale heben.

Hauptziel ist es, die Produktion und Wertschöpfung auf der Basis von NAWARO zu steigern und regionale Stoffkreisläufe zu schließen. Darüber hinaus sollen Kulturen und Produkte gefördert werden, die sich klimaangepasst und -neutral erzeugen lassen, gleichzeitig den Boden schonen und die Umwelt entlasten. Die angebauten NAWARO sollen hochwertige Industrierohstoffe substituieren, möglichst in regionaler Verwendung und weitgehend geschlossenen Stoffkreisläufen. Aufgrund der naturräumlichen Voraussetzungen in Brandenburg sind insbesondere auch Systeme zum Biomasseanbau auf ertragsschwachen Standorten zu berücksichtigen. Das sind Flächen mit natürlichen Nutzungseinschränkungen, auf denen sich mit üblichen Ackerfrüchten keine bzw. nur geringe Deckungsbeiträge erwirtschaften lassen und keine nennenswerte Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung besteht.

Das Spektrum reicht von innovativen Kulturpflanzen bzw. pflanzenbaulichen Methoden im Klimawandel über biotechnologisch hergestellte Chemikalien und Biomaterialien, natürliche Werk- und Baustoffe, Kosmetika, kaskadenartige Produktionslinien und Koppelnutzungen bis zur klimaneutralen Energiegewinnung und Kreislaufführung von Reststoffen.

Dafür unterstützt Neuwerg neue Geschäftsfelder, Wertschöpfungsketten und umweltfreundliche Produkte mit einem hohen Nachhaltigkeitsanspruch – gemäß den SDG-Zielen (Sustainable Development Goals, Agenda 2030) der Vereinten Nationen.

1) Neuwerg ist ein Kunstwort, das sich auf den Begriff „Werg“ bezieht, welcher aus der Faserverarbeitung von Leinen und Hanf stammt. Für die geschützte Wortmarke besteht ein exklusives Nutzungsrecht − www.neuwerg.de.

Handlungsschwerpunkte unserer Netzwerk-Aktivitäten sind:

  • „Drehscheibe“ − Etablierung und Betrieb der Online-Plattform neuwerg.de zur Partnersuche, Darstellung möglicher  Wertschöpfungswege für und durch NAWARO, Förderung des Erfahrungsaustauschs der Akteure, Information über Veranstaltungen und Nachrichten, Literatur und Medienangebote.
  • „Brückenfunktion/Bindeglied“ − Wissenstransfer und Informationsfluss durch Fachveranstaltungen, Austausch und Vernetzung von Akteuren durch Öffentlichkeitsarbeit mit Sichtbarmachung des Netzwerkes in Brandenburg und angrenzenden Bundesländern.
  • „Darstellung“ − Identifizierung und Inszenierung guter NAWARO-Praxisbeispiele und Erfolg versprechender Projektideen, Pilotvorhaben und Leuchtturmprojekte.
  • „Unterstützung“ – Förderung innovativer Geschäftsmodelle, u.a. durch Beratungsleistung zu Chancen & Barrieren, Markteinschätzung, Reflexion von Praxiserfahrungen, sowie fachlich-methodischen Input, bezogen auf den jeweiligen Einzelfall.

Im Fokus stehen: land- und forstwirtschaftliche Betriebe, NAWARO-verarbeitende Betriebe und Produkthersteller sowie Handels- und Vermarktungsunternehmen, bestehende Netzwerke, Fachverbände und Vereine aber auch wissenschaftliche Einrichtungen, Fachbehörden, -berater und -agenturen, Gebietskörperschaften und Zweckverbände.

Kooperationspartner
Branchmark ug, Hemp Impact, Landeria ug, seenland safran

Förderer

Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz (MLEUV) des Landes Brandenburg

Verbesserung des Wasserrückhalts auf landwirtschaftlichen Nutzflächen: Best-Practice-Beispiele und Optionen für das Fichtwaldmoor (Best Practice Fichtwaldmoor)

Laufzeit 14.03.2024 - 31.12.2026
Projektleitung Hildmann, Christian Zimmermann, Beate
Bearbeitung Winkler, Pauline, Joshi, Deep Chandra, Schlepphorst, Rainer,
Themengebiet Landwirtschaft , Naturschutz ,
Schlagwörter Klimaanpassung, Torferhalt, Wasserrückhalt,

Die Zunahme von teils über Wochen andauernden Trockenperioden in der Vegetationsperiode stellt eine Herausforderung für Ökosysteme und Landbewirtschaftung dar. Auch in den grundwassernahen Niederungen, deren intensive Nutzung erst durch die großräumigen Entwässerungen möglich wurde, sind heute die negativen Effekte der Frühjahrs- und Sommertrockenheit spürbar. Zweiseitig nutzbare Entwässerungsstrukturen, welche die Grundwasserstände über einen geregelten Grabenanstau sowohl absenken als auch anheben können, funktionieren nur noch selten. Grund ist neben den klimatischen Änderungen ein zu geringer Wasserrückhalt in der Fläche. Obwohl eine Anpassung an die veränderten Bedingungen dringend erforderlich ist, kommt der Anpassungsprozess nur schleichend voran. Grund sind administrative und wirtschaftliche Hürden gegenüber einem verbessertem Wasserrückhalt.

Im Projekt wird das Ziel verfolgt, Lösungen zum Wasserrückhalt zu erarbeiten, die den Erhalt der landwirtschaftlichen Nutzbarkeit bei gleichzeitig verbesserter Pflanzenwasserversorgung gewährleisten. Dabei werden alle grundwassernahen Standorte betrachtet, d.h. Moorböden und Moorfolgeböden ebenso wie mineralische Standorte. Die Projektbearbeitung erfolgt praxisnah in einem transdisziplinären Verbund mit Agrarbetrieben, Gewässerverbänden und dem Naturpark Niederlausitzer Landrücken.

Im ersten Teilprojekt werden gemeinsam mit zwei Agrarbetrieben Südbrandenburgs Best-Practice-Beispiele entwickelt. Diese sollen in übertragbarer Weise aufzeigen, wie Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserrückhalts konkret angegangen, wie auftretende Probleme gelöst und welche Effekte auf den Wasserhaushalt und für den eigenen Handlungsbereich erwartet werden können. Dazu wird eine ganzjährig hohe Stauhaltung in den beiden Agrarbetrieben auf Ebene eines Grabensystems erprobt und die Auswirkungen auf Erträge und Landschaftswasserhaushalt untersucht. Flankiert wird das Projekt von einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit, um die Ergebnisse zu verbreiten und zum Nachahmen anzuregen.

Das zweite Teilprojekt widmet sich der Erstellung eines Bewirtschaftungskonzeptes für das Teileinzugsgebiet der Kremitz, in welches das Fichtwaldmoor als größtes Niedermoor Südbrandenburgs eingebettet ist. Im Fokus stehen Maßnahmen, welche die Wasserverfügbarkeit auf Einzugsgebietsbasis auch unter fortschreitendem Klimawandel verbessern. Zunächst müssen verschiedene Hypothesen geprüft werden, welche den Wassermangel im Gebiet erklären können. Danach sind die Maßnahmen abzuleiten, zu bewerten und soweit zu planen, dass mit der Umsetzung direkt nach Projektende begonnen werden kann.

Förderer

Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz

Feldversuche zum Anbau nachwachsender Rohstoffe und Sonderkulturen als innovative Landnutzungsoptionen in Südbrandenburg

Laufzeit 01.01.2023 - 31.12.2024
Projektleitung Knoche, Dirk Haubold-Rosar, Michael
Bearbeitung Rademacher, Anne, Lukas, Stefan,
Themengebiet Landwirtschaft ,
Schlagwörter Feldversuche, Landwirtschaft, Lavendel, nachwachsende Rohstoffe, Sorghumhirse,

Nachwachsende Rohstoffe mit Perspektiven für Beschäftigung und Wertschöpfung

Die Lausitz wird in den nächsten Jahren einen weiteren Strukturwandel durch den Ausstieg aus der Braunkohleförderung und -verstromung erfahren. Der Wegfall dieser Industrie muss mit der Schaffung von Alternativen für Beschäftigung und Wertschöpfung einhergehen. Die vorhandenen Potenziale der Bergbauregion sind die Agrarstandorte, die für die Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln, aber auch nachwachsenden Rohstoffen genutzt werden. Die Agrar- und Gartenbaubetriebe in der Region verfügen über vielfältige Erfahrungen im Pflanzenbau auf armen Standorten mit schlechter Wasserversorgung. Im Hinblick auf neue anspruchslose und stresstolerante Kulturen liegen jedoch vielfältige Hemmnisse vor. So gibt es Unsicherheiten bezüglich der Sorteneignung, Anbautechnik, Kulturführung, aber auch bei der Verarbeitung und Wirtschaftlichkeit nachwachsender Rohstoffe (NaWaRo) für eine stoffliche Verwertung. Für die vielversprechenden Kulturen Lavendel und Sorghum-Dualhybriden sollen Feldversuche zum Anbau und der Ertragsbildung auf Ackerflächen durchgeführt, ausgewertet und die Erkenntnisse der landwirtschaftlichen Praxis und interessierten Öffentlichkeit in Form von Handlungsempfehlungen, Workshops und Feldtagen zur Verfügung gestellt werden.

Vielfältig nutzbarer Lavendel

Als Kultur mit hohem Wertschöpfungspotenzial wurde Lavendel identifiziert, der auch unter den Standortbedingungen der Ackerflächen und Kippböden in Südbrandenburg angebaut werden kann. Im Rahmen der ersten Projektphase konnten auf drei unterschiedlichen Versuchsstandorten des FIB in der Lausitz auf je etwa 0,5 ha Fläche Anbauversuche mit zwei Sorten des Echten Lavendels (Lavandula angustifolia Mill.) und einem Hybridlavendel Lavandin (L. x intermedia Emeric ex Loisel) angelegt werden. Lavendel findet vielfältige Einsatzmöglichkeiten im pharmazeutischen und kosmetischen Bereich, ist aber auch in der Nahrungs-, Genussmittel- und Tierproduktion verwendbar. Dem sehr guten wirtschaftlichen Potenzial des Lavendels Rechnung tragend ist eine maschinelle Ernte anzustreben. Dank der Projektförderung kann nunmehr eine leicht handhabbare und flexibel einsetzbare Spezialerntetechnik erprobt und vorgeführt werden. Damit werden auch ausreichende Mengen des Erntegutes für repräsentative Ertragserhebungen, Beprobungen und Anwendungstests für die Weiterverarbeitung gewonnen. Mit der Untersuchung des Erntegutes bzw. der Destillationsprodukte auf wertgebende Inhaltsstoffe lässt sich das Potenzial für weitere Verarbeitungs- und Vermarktungsschritte bewerten.

Handlungsempfehlung Lavendel_2025

 

 

Sorghum bicolor Dualtyp-Hybriden für einen gesteigerten Biogasertrag

Die ebenso wie der Mais an heißes und trockenes Klima angepassten Sorghumhirsen stellen im Hinblick auf klimatische Veränderungen und eine zunehmend negative Wasserbilanz in der Lausitzer Bergbauregion eine zukunftsfähige Kultur für einen nachhaltigen Energiepflanzenanbau dar. Das Ertragspotenzial zahlreicher trockentoleranter Sorghumsorten und -züchtungen wird im Praxisanbau aufgrund von Unsicherheiten bei der Produktionstechnik aber oft noch nicht ausgeschöpft. Zudem reicht der Methanertrag wegen des vergleichsweise hohen Anteils an Gerüstsubstanzen (Cellulose, Hemicellulose, Lignin) nicht an Mais heran, weswegen dieser als Biogassubstrat weiterhin bevorzugt angebaut wird. Auch massebetonte Sorghum bicolor-Sorten sind derzeit kaum in der Lage, diesen Nachteil trotz einer besseren Biomasse-Ertragsleistung zu kompensieren.

Um die gegenüber Maissilagen etwas geringeren Energieausbeuten der Sorghumsilagen zu erhöhen, werden an der Justus-Liebig-Universität Gießen in Kooperation mit Saatgutunternehmen verschiedene Züchtungslinien entwickelt, die eine bessere Kombination von Ertragsleistung und Substratqualität versprechen. Diese sogenannten „Sorghum bicolor Dualtyp-Hybriden“ besitzen einen stark erhöhten Kornanteil. Im Projekt werden mittels Kleinparzellenversuchen auf 3 Standorten Erfahrungen zu Anbau und Ertragsleistung dieses neuartigen Sortentyps in der Lausitz gesammelt. In Gärversuchen gem. VDI 4630 wird das Biogasertragspotenzial ermittelt. Ende des Jahres 2024 können damit insgesamt vierjährige Anbauergebnisse bewertet werden.

Handlungsempfehlung Sorghum_2025

Auftraggeber

Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK)

 

Förderer

Anpassung der Steuerung und Bewirtschaftung von Gräben an den Klimawandel in Brandenburg

Laufzeit 17.09.2021 - 31.12.2024
Projektleitung Christian Hildmann
Bearbeitung Deep Chandra Joshi, Rainer Schlepphorst, Beate Zimmermann,
Themengebiet Gewässer , Landwirtschaft ,
Schlagwörter Gräben, Grabenstaue, Klimawandel, Landwirtschaft, Wasserrückhalt,

Der voranschreitende Klimawandel äußert sich in vielen Teilen Brandenburgs u.a. in der Häufigkeit und dem zunehmenden Ausmaß von Trockenperioden. Leidtragende sind auch Landwirtschaftsbetriebe, die in Jahren wie 2018 mit empfindlichen Ernteeinbußen konfrontiert werden. Deshalb sind lokale Anpassungsmaßnahmen erforderlich.

In der Lausitz wird der Wassermangel durch die Folgen der Landnutzungsgeschichte noch verschärft: nicht nur der Braunkohlenbergbau, auch die Komplexmeliorationen der 1960er bis 1990er Jahre sorgten für eine großräumige Entwässerung der Landschaft.

Die vermehrt in den Wintermonaten fallenden Niederschläge werden durch das vor Jahrzehnten angelegte Netz an Binnengräben nach wie vor rasch in die Vorflut abgeführt. Die Wiederherstellung der nach der politischen Wende verfallenen Staueinrichtungen ist ein erster Schritt hin zu einem verbesserten Wasserrückhalt. Eine an den Klimawandel angepasste Wasser- und Landbewirtschaftung muss jedoch darüber hinausgehen. Im Projekt Grabenstaue sind wir in zwei Handlungsfeldern aktiv:

  • Bei der Steuerung der Kulturstaue existieren häufig Konflikte zwischen langfristigem Wasserrückhalt und kurzfristigen Bedarfen der Landnutzer. Dazu zählt z.B. eine Öffnung der Staue im Frühjahr, um die Befahrbarkeit der Flächen zu ermöglichen, auch wenn oftmals der Graben danach nicht wieder ausreichend befüllt werden kann. Hier müssen Lösungen erarbeitet werden, die diese Konflikte entschärfen.
  • Außerdem ist noch unklar, ob nicht einige Gräben angesichts der veränderten klimatischen Bedingungen in ihrem Profil modifiziert, stärker gekammert oder sogar ganz verschlossen werden sollten. Wir stellen die Hypothese auf, dass ein Teil der ehemals feuchten, heute entwässerten Flächen aufgrund gefallener Grundwasserstände auch nach dem Verschluss der Gräben nicht wieder dauerhaft vernässen wird. Für diese Flächen ist zu prüfen, ob der teilweise oder vollständige Rückbau der Binnengräben und Drainagen nicht nur aus Sicht der Wasserspeicherung, sondern auch aus landwirtschaftlicher Perspektive Vorteile bietet.

Von dem Rückhalt des Wassers in der Landschaft profitieren besonders die landwirtschaftlichen Kulturen, die länger mit Wasser versorgt werden. So wird die Ertragssicherheit verbessert.

Projektdurchführung

In einer ersten dreijährigen Projektphase sollen gemeinsam mit den Praxispartnern wesentliche Grundlagen geschaffen werden:

  • Bestandsaufnahme zur Erfassung des Status Quo der Entwässerung
  • Auswahl und Instrumentierung von zwei Intensivmessplätzen zur Erfassung der Auswirkungen der Grabenwasserstände auf die angrenzenden landwirtschaftlichen Kulturflächen
  • Aufbau und Validierung eines hydrologischen Modells für die Intensivmessplätze für die Ableitung von Bewirtschaftungsempfehlungen, auch unter zukünftigen Klimabedingungen
  • Analyse der bisherigen Praxis der Grabenbewirtschaftung und der auftretenden Konflikte in Zusammenarbeit mit den Praxispartnern; Ableitung von Kommunikationsprozessen für die Abstimmung der Stauhöhen und operativen Steuerung zwischen den Akteuren unter der Prämisse eines größtmöglichen Wasserrückhalts
  • Vorträge zum Projekt im Rahmen des Workshops & Feldtages Grabenstaue am 28.02.2024:
  • Vortrag 1,  Vortrag 2
  • Ergebnisse des Workshops am 28.02.2024

Projektpartner

Gewässerverband Kleine Elster – Pulsnitz

Gewässerunterhaltungsverband Obere Dahme-Berste

Gewässerunterhaltungsverband Kremitz-Neugraben

Wenau Agrar GmbH, Schlieben

Agrargenossenschaft Werenzhain eG

Förderer

Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg

Innovationswerkstatt WASSER-LANDSCHAFT-LAUSITZ (Konzeptphase)

Laufzeit 01.04.2018 - 31.10.2018
Projektleitung Haubold-Rosar, Michael
Bearbeitung Rademacher, Anne, Hildmann, Christian, Haubold-Rosar, Michael,
Themengebiet Gewässer , Landwirtschaft ,
Schlagwörter Bergbaufolgelandschaft, Gewässersanierung, Innovation, Lausitz, Netzwerk, Rekultivierung, Strukturwandel,

Teilprojekt „Wasser-Landschaft“

Mit dem Förderprogramm „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ gibt das Bundesforschungsministerium den Anstoß für neue regionale Bündnisse und einen nachhaltigen innovationsbasierten Strukturwandel in strukturschwachen Regionen Deutschlands. Für das Lausitzer Braunkohlenrevier haben sich die Projektpartner FIB, IBA Studierhaus, Wasser-Cluster-Lausitz e.V. und BTU Cottbus-Senftenberg zum Ziel gesetzt, die Innovationsfähigkeit der Unternehmen in der Region durch die Kooperation zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zu stärken. Dabei sollen die in der Lausitzer Bergbausanierung und Entwicklung der Bergbaufolgelandschaften erworbenen Kompetenzen und Erfahrungen in der regionalen Transformation aus den verschiedensten – technischen, sozialen, kulturellen, planerischen Bereichen genutzt werden.

Schwerpunkte bilden dabei:

–    die Herstellung und Nachnutzung neuer Landschaften und Gewässer durch Sanierungstechnologien und Rekultivierungsverfahren (Innovationsfeld 1),

–    deren Inwertsetzung durch nachhaltigen Tourismus und Industriekultur (Innovationsfeld 2)

–    sowie durch Schwimmende Bauten (Innovationsfeld 3).

Das einmalige, regionale Knowhow soll auch künftig in der Lausitz verankert bleiben und die Grundlage für wertschöpfende Strukturen bilden. Die Entwicklung von Konzepten und Strukturen für einen überregionalen und internationalen Wissenstransfer sowie eine Vermarktung von Kompetenzen, Technologien und Produkten stellen übergeordnete Aufgabenfelder dar.

In dieser ersten Phase steht der Aufbau des Netzwerkes und die Weiterentwicklung des Projektkonzeptes im Vordergrund (Regionale Strukturen, Arbeitsprogramm zur Stärkung des Innovationsgeschehens, Pilot-/Umsetzungsprojekte zu Technologie- / Dienstleistungs- / Produktinnovationen). In verschiedenen Beteiligungsformaten wie Workshops und Strategiekonferenzen werden die relevanten und interessierten Akteure eingebunden. Das FIB ist federführend für das Innovationsfeld 1 „Wasser-Landschaft“ und arbeitet hierbei eng zusammen mit dem Wasser-Cluster-Lausitz e.V.

Projektpartner

IBA Studierhaus e. V. (Koordination)

Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU)

Wasser-Cluster-Lausitz e. V.

Förderer

Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF

Wandel durch Innovation in der Region (WIR)

Konzeption und wissenschaftliche Begleitung eines Feldversuches zum Anbau von Sonderkulturen

Laufzeit 01.11.2018 - 31.12.2022
Projektleitung Haubold-Rosar, Michael
Bearbeitung Rademacher, Anne,
Themengebiet Landwirtschaft ,
Schlagwörter Feldversuch, Lavendel, Rekultivierung, Sonderkulturen, Szechuanpfeffer,

Welche Sonderkulturen sind für den Anbau auf Kippböden unter Berücksichtigung des Klimawandels geeignet? Welche Marktpotenziale sind für die Ernteprodukte vorhanden? Für welche Sonderkulturen ist unter welchen Bedingungen ein Anbau wirtschaftlich tragfähig?

Antworten auf diese Fragen wurden in einer ersten Literaturstudie zusammenfassend für einzelne attraktive Sonderkulturen gesucht und Verfahrensketten aufgezeigt. Anschließend wurden die Sonderkulturen Lavendel und Szechuanpfeffer ausgewählt und das Konzept für einen Versuchsanbau im Tagebaubereich Nochten erstellt. Der Feldversuch wird seit dem Anlagejahr 2020 durch das FIB wissenschaftlich begleitet.

Vorstudie zu Photovoltaikanlagen auf LN-Flächen in der Bergbaufolgelandschaft

Laufzeit 01.08.2021 - 30.06.2022
Projektleitung Haubold-Rosar, Michael
Bearbeitung Rademacher, Anne,
Themengebiet Landwirtschaft ,
Schlagwörter Agri-PV, Freiflächen-Photovoltaik, Regenerative Energieerzeugung, Rekultivierung,

Der Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Agrarstandorten erhöht den Druck auf die knapper werdenden landwirtschaftlichen Produktionsflächen. Allerdings kann die Kombination von regenerativer Energieerzeugung und landwirtschaftlicher Nutzung positive Effekte bewirken. So erhalten die Landwirtschaftsbetriebe zusätzliche Erwerbsmöglichkeiten und können aktiv am Transformationsprozess der Energiewende teilnehmen. Je nach Konstruktionsart der PV-Anlagen bieten sich Möglichkeiten zu einer Doppelnutzung. Im Rahmen einer Vorstudie erfolgt die Erstellung von Pro- und Contra-Argumenten zum Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen auf Agrarflächen in der Bergbaufolgelandschaft u.a. vor dem Hintergrund der Ziele der landwirtschaftlichen Rekultivierung. Daraus werden Empfehlungen zur Implementierung von PV-Anlagen auf landwirtschaftlichen Rekultivierungsflächen abgeleitet.

Auftraggeber

Lausitzer Energie Bergbau AG (LEAG)

 

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