Untersuchung der Wechselwirkung von Standorteigenschaften und Waldentwicklung

Laufzeit 15.08.2005 - 28.02.2007
Projektleitung Knoche, Dirk
Bearbeitung Landeck, Ingmar, Ertle, Christoph,
Themengebiet Wälder ,

Förderer

Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft

Umbau instabiler Waldbestände der ersten Generation in Bergbaufolgelandschaften Brandenburgs

Laufzeit 01.05.2005 - 31.12.2006
Projektleitung
Bearbeitung Ertle, Christoph,
Themengebiet Wälder ,

Förderer

MLUV Brandenburg

Energetische Nutzung der Robinie aus dem Stockausschlag ohne Kahlschlag

Laufzeit 01.12.2006 - 30.12.2008
Projektleitung
Bearbeitung
Themengebiet Wälder ,

Auftraggeber

Landesforstanstalt Eberswalde (LFE)

Modellprojekt zu Begründungsverfahren der Robinie (Robinia pseudoacacia) zur vordringlich energetischen Nutzung

Laufzeit 01.10.2008 - 30.09.2011
Projektleitung Knoche, Dirk
Bearbeitung Knoche, Dirk,
Themengebiet Wälder ,

Das Bundesland Brandenburg verfügt mit 8.700 ha über die weitaus größte Robinienfläche Deutschlands. Es ist anzunehmen, dass diese vergleichsweise trockenresistente Baumart dort angesichts der prognostizierten Klimaänderungen an waldbaulicher Bedeutung gewinnt. Jedoch wird das hohe Wuchspotenzial durch eine konventionelle Bewirtschaftung mit 80- bis 100-jähriger Umtriebszeit kaum ausgeschöpft. So erreicht der laufende jährliche Zuwachs in Brandenburg aufgrund der Überalterung vieler Bestände nur etwa 50 % des standörtlich möglichen Niveaus.

Aufgrund der hervorragenden holzphysikalischen Eigenschaften besteht zwar eine lebhafte Nachfrage an Nischensortimenten, unter anderem für konstruktive Zwecke im Außenbereich; heliotropes Wachstum und ungeeignete Genotypen führen jedoch zu einer hohen Anzahl krummer Stammformen. Der weit überwiegende Einschnitt wird derzeit durch Importe, insbesondere aus Ungarn gedeckt. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass die Herkunftswahl entscheidend den Biomassezuwachs, die Holzqualität aber auch Energieausbeute beeinflusst. Im Gegensatz zu Pappel oder Weide steht die züchterische Bearbeitung dieser Baumart noch am Anfang: Herkunft und genetische Struktur der heimischen Bestände sind weitgehend unbekannt und bedürfen dringend ihrer Aufklärung.

Das Projektziel besteht darin, alternative Bewirtschaftungs- bzw. Verjüngungsverfahren zu erproben, welche die Wuchsdynamik der Baumart und ihr hohes Stockausschlagvermögen angemessen berücksichtigen. Dabei steht die Energieholzproduktion durch Kurzumtrieb im Mittelpunkt. Hierzu wurden mit Jahresbeginn 2009 neun repräsentative Robinien-Reinbestände des Landeswaldes (Altersspanne 19 bis 68 Jahre, Standorteinheiten Z2 bis M2) in eine niederwaldartige Bewirtschaftung überführt. Daneben steht die Erzeugung von Sondersortimenten für eine hochwertige stoffliche Verwertung, quasi als Form des historischen Mittelwaldes.

  • „Niederwald“ (1-jähriger Umtrieb)
  • „Niederwald“ (2-jähriger Umtrieb) jeweils mit ausschließlicher Energieholzproduktion
  • „Mittelwald“; zweischichtig, Energieholzproduktion in 3- bis 4-jährigem Umtrieb sowie Überhalt von hochwertigen Robinien mit etwa 50-jähriger Umtriebszeit
  • „Hochwald“ mit dauerhaft markierten Plusbäumen zur späteren Saatgutgewinnung, Umtriebszeit 60 bis 80 Jahre (Referenz)

In wiederholter Rotation sollen die Auswirkungen von Standort-, Bestockungs- und Witterungseinflüssen auf den Holzzuwachs evaluiert und so das nachhaltige Ertragsvermögen ermittelt werden. Es gilt verlässliche Zuwachszahlen, ertragsbestimmende Erklärungsvariablen sowie die aus betriebswirtschaftlicher Sicht optimalen Nutzungsstrategien abzuleiten. Hierauf basierend sollen Bewirtschaftungsempfehlungen sowie ein Kriterienkatalog zur Auswahl von Kurzumtriebsbeständen erstellt werden. Zugleich gilt es Plusbäume für den Aufbau von Samenplantagen auszuwählen, zu genotypisieren und für die Feldprüfung vegetativ zu vermehren.

Förderer

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR)

 

Entwicklung eines regionalen, szenariobasierten Wachstumsmodells für Kiefern- und Traubeneichenbestände der Lausitzer Bergbaufolgelandschaft als Entscheidungsgrundlage einer zukunftsfähigen Baumartenwahl und Bestandesbehandlung

Laufzeit 01.01.2010 - 31.12.2011
Projektleitung Knoche, Dirk
Bearbeitung Ertle, Christoph,
Themengebiet Wälder ,

Kippenwälder nehmen im Lausitzer Braunkohlenrevier mit 35.000 ha etwa 60 % der Rekultivierungsfläche ein. Dabei folgt die Aufforstungsplanung den bewährten Grundsätzen eines standortgemäßen, ökologisch begründeten Waldbaus. Es bestehen jedoch zunehmend Unwägbarkeiten hinsichtlich der Baumartenanpassung an klimatische Randbedingungen und Extremereignisse. So wird der Landschaftsraum in besonderem Maße von künftigen Klimaveränderungen betroffen sein. Bis zum Jahr 2050 wird ein Rückgang des mittleren Jahresniederschlages von derzeit 500 bis 650 mm auf unter 450 mm prognostiziert. Auf vielen Standorten limitiert bereits heute eine sehr niedrige pflanzenverfügbare Wasserspeicherung das Waldwachstum, Kippenwälder gelten allgemein als klimasensitiv.
Eine seriöse Projektion der langfristigen Waldentwicklung auf Kippenflächen, aber auch im Tagebauumland, ist unter diesen Vorzeichen schwierig. So mangelt es allgemein an ökophysiologisch relevanten Klimastresswerten mit Bezug zur Valenz der einzelnen Baumarten. Hinzu kommt, dass großräumig wirksame Klimafaktoren auf Kippenstandorten weniger durch die Reliefenergie als vielmehr spezifische Substrateigenschaften wie Kohlegehalt oder Beimengungen von Lehm- und Tonbrocken überlagert werden.

Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die Entwicklung und Anwendung eines mehrstufigen, standort- und szenariobasierten Waldwachstumsmodelles für die beiden wichtigsten Rekultivierungsbaumarten Gemeine Kiefer (Pinus sylvestris L.) und Traubeneiche (Quercus pertraea Liebl.). Angestrebt wird ein Prognosezeitraum bis zum Jahr 2100, wobei zunächst die Entwicklung des Radialzuwachses betrachtet wird.
Mithilfe des prozessorientierten, standörtlich basierten Wasserhaushaltsmodelles „CoupModel“ werden die für das Bestandeswachstum relevanten Kenngrößen des Boden- und Bestandeswasserhaushaltes ermittelt. Unter Anwendung multivariat-statistischer Methoden gilt es dann die Abhängigkeit des Radialzuwachses der beiden Hauptwirtschaftsbaumarten von Veränderungen klimatischer Parameter zu quantifizieren. Als Zielgröße dient die baumarten- und soweit darstellbar regionalspezifische Radialzuwachschronologie. Im nächsten Schritt erfolgt eine Extrapolation des Radialzuwachses auf die im 21. Jahrhundert zu erwartenden bzw. möglichen Klimabedingungen. Die künftige Variabilität des Klimas wird in Abhängigkeit des globalen Landoberflächenmodells (GCM, Global Circulation Model) „ECHAM 5_MPI-OM“ für die international gebräuchlichen Klima- bzw. Emissionsszenarien A2 („worst case“), A1b („Mittelweg“) und B1 („intensiver Umweltschutz“) simuliert. Für die Regionalisierung der Klimadaten eignen sich statistisch gekoppelte Downscaling-Modelle wie „WETTREG“, „REMO“ und „COSMO-CLM“.
Die Simulationsergebnisse bilden eine Entscheidungsgrundlage für die ökologisch begründete Baumartenwahl und Bestandesbehandlung unter instabilen Klimabedingungen. Dabei erfolgt eine Orientierung an der jeweiligen Trocknis- und Hitzetoleranz der geprüften Baumart sowie klimabedingten Standortdrift. Leitbild sind möglichst baumartenreiche, klimaplastische Wälder mit vielen waldbaulichen Freiheitsgraden für die Zukunft. Es wird davon ausgegangen, dass nur solche Waldaufbauformen eine größere Amplitude von möglichen Umweltbedingungen abpuffern können.

Förderer

Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg (MIL)

 

Applikations- und Holzernteversuche zur biologischen Bekämpfung des Kiefern-Wurzelschwamms auf Kippenstandorten des Lausitzer Braunkohlenbergbaue einschließlich einer betriebswirtschaftlichen Bewertung zur weiteren Verfahrensoptimierung

Laufzeit 15.11.2011 - 14.11.2013
Projektleitung Knoche, Dirk
Bearbeitung Ertle, Christoph,
Themengebiet Wälder ,

Durchforstungsmaßnahmen in Kiefernwäldern auf Kippenstandorten lässt die Befallsgefahr durch Wurzelschwamm besonders für Wertholzanwärter steigen, werden doch durch ihre Freistellung Eintrittspforten für den Erreger geschaffen. Zum Schutz dieser Z-Bäume sind Abwehrmaßnahmen gegen einen Primärbefall durch eine phytosanitäre Stubbenbehandlung mit Pilzpräparaten besonders wichtig. Die nachhaltige Wirksamkeit derartiger Maßnahmen ist nur anhand von Langfristbeobachtungen nachweisbar. Deshalb erfolgt die wissenschaftliche Begleitung der Applikation pilzantagonistischer Biopräparate bei der vollmechanisierten Holzernte.
Die Analyse der gesamten Applikationstechnologie (Abbildung) soll zu einer Optimierung des Technikeinsatzes, insbesondere des Pilzmittelverbrauchs, und Kostenumfanges kommen. Die Wirkung der Applikation muss dabei gewährleitet bleiben. Schließlich sollen praktische Hinweise für die forstliche Umsetzung der Applikationtechnologie in allen Waldeigentumsarten gegeben werden.

Förderer

Landesbetrieb Forst Brandenburg (LFB)

 

Hydrologischen Eigenschaften und des C-Sequestrierungspotenzials von Humusauflagen

Laufzeit 01.01.2012 - 31.12.2013
Projektleitung Knoche, Dirk
Bearbeitung
Themengebiet Wälder ,

Am Fallbeispiel von typischen Kiefern- und Eichenbeständen auf flächenmäßig dominierenden Lokal- bzw. Kippbodenformen des Nordsächsischen Tieflandes soll der Einfluss der Humusauflagen auf den Standortwasserhaushalt sowie das C-Speichervermögen bewertet werden. Dies betrifft zum Einen Kapazitätsparameter und hier vor allem die Wassergehalte bei Feldkapazität (FK) und permanentem Welkepunkt (PWP) sowie die hektarbezogenen C-Vorräte. Daneben stehen weitere funktionale Eigenschaften, welche für den Standortwasserhaushalt relevant sind. Zu nennen sind insbesondere die hydrophobe Wirkung organischer Substanz nach längeren Trockenperioden und die Wasserleitfähigkeit. Besonderes Interesse gilt den immissionsbedingten Sonderhumusformen, wie sie für Kippenwälder des Braunkohlenbergbaus häufig anzutreffen sind.

Basierend auf einer umfassenden Charakterisierung der Humusformen hinsichtlich ihrer strukturellen Merkmale und hydrologischen Eigenschaften sollen Handlungsempfehlungen zu einer humuspfleglichen Waldbewirtschaftung abgeleitet werden. Dies betrifft insbesondere Aspekte zur Verbesserung des Standortwasserhaushaltes, beispielsweise durch eine entsprechende Baumartenwahl oder Bestandesbehandlung, und ist damit für die allgemeine Daseinsvorsorge relevant.

Auftraggeber

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfLUG)

Kohlenstoffstudie Tagebau Welzow-Süd

Laufzeit 01.04.2012 - 31.03.2013
Projektleitung Knoche, Dirk
Bearbeitung Köhler, Raul, Lange, Christian A., Ertle, Christoph,
Themengebiet Wälder ,

Die Rekultivierung von Tagebauflächen leistet aus Sicht der Vattenfall Europe Mining AG (VEM) einen klimawirksamen Beitrag zur biogenen Kohlenstoffspeicherung. Ihr gegenüber steht jedoch die Kohlenstofffreisetzung bei der Inanspruchnahme des Tagebauvorfeldes. Bisher mangelt es jedoch an einer vor-/nachbergbaulichen Kohlenstoffbilanzierung und entsprechenden methodischen Ansätzen. Dabei ist insbesondere die Abschätzung der flächenbezogenen C-Sequestrierung in jungen Ökosystemen auf Neulandböden unsicher, da bisher kaum belastbare Primärdaten vorliegen.
Es soll nunmehr ein wissenschaftlich fundiertes Berechnungsmodell erarbeitet werden, das eine C-Bilanzierung auf der Grundlage zuverlässiger Eingangsdaten ermöglicht. Folgende Fragestellungen werden behandelt:

  • Entwicklung und Validierung eines methodischen Ansatzes zur Bewertung der Kohlenstoff-Sequestrierung von Rekultivierungsflächen, Anwendung am Fallbeispiel des Tagebaus Welzow-Süd
  • vergleichende Bilanzierung der biogenen C-Bindung (vor- und nachbergbaulich) für typische Flächenkategorien bzw. Biotoptypen mit Prognosen in die „ferne Zukunft“
  • Inwertsetzung der Kohlenstoffspeicherung von Rekultivierungsflächen bzw. ihres Beitrags zum Klimaschutz (CO2-Zertifikate)
  • Ableitung von Handlungsempfehlungen zur Beschleunigung der CO2-Fixierung von Rekultivierungsflächen und Erhöhung der Senkenleistung („Carbon Reclamation Management“)

Auftraggeber

Vattenfall Europe Mining AG (VEM)

Vergleichende Erprobung neuer Holzernte – Technologien in der Kiefern-Jungbestandspflege insbesondere auf Rekultivierungsflächen des Lausitzer Braunkohlenbergbaus (HoTech)

Laufzeit 15.11.2013 - 14.11.2015
Projektleitung Knoche, Dirk
Bearbeitung Köhler, Raul, Ertle, Christoph,
Themengebiet Wälder ,

Häufig weisen junge Kippenwälder im südlichen Brandenburg gravierende Pflegerückstände auf. Dies betrifft insbesondere überbestockte Kiefernstangenhölzer (Standraumregulierung) und Eichenjungbestände (Mischungsregulierung, Begünstigung von ZBaumanwärtern). In diesem Zusammenhang mangelt es vor allem am Einsatz innovativer Holzerntetechnologien. Dabei ist entscheidend, ob sich waldbaulich notwendige, bisher aber aus Kostengründen häufig hinausgezögerte Pflegeeingriffe, wirtschaftlich oder doch zumindest kostenneutral durchführen lassen. Hierzu werden vier als produktiv eingestufte Erntetechnologien im direkten Verfahrensvergleich und unter definierten Einsatzbedingungen geprüft.

  • kleinerer Harvester vom Typ Preuss 84 V.II, Aggregat KETO S1 Supreme,
  • Energieholzharwarder auf Basis des Forwarders HSM 208 F mit leichtem Harvesteraggregat mit Sammelfunktion und Vermessung (Typ: Moipu 250 ES),
  • Hackschnitzelvollernter vom Typ Preuss sowie,
  • kleinerer Harvester vom Typ Ponsse (Unternehmermaschine) mit Fäller-Bündler Aggregat Bracke C 16.b.

Bewertungskriterien sind: Arbeitsproduktivität, Wirtschaftlichkeit, Bestandes- bzw. Standortpfleglichkeit. Im Ergebnis stehen Leistungskennzahlen und Handlungsempfehlungen zum Einsatz der Arbeitsverfahren im Forstbetrieb.

Auftraggeber

Landesbetrieb Forst Brandenburg (LFB)

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