Steuerung des Zusatzwassereinsatzes in der Pflanzenproduktion – situativ, teilschlagspezifisch und automatisiert (Precision Irrigation)

Laufzeit 08.04.2016 - 31.12.2020
Projektleitung Haubold-Rosar, Michael
Bearbeitung Zimmermann, Beate, Schlepphorst, Rainer,
Themengebiet Landwirtschaft ,
Schlagwörter Bewässerung, EIP,

Brandenburg zählt mit seinen trocken-heißen Sommern zu den klimaempfindlichsten Regionen Mitteleuropas. Hinzu kommen die vielerorts schlecht wasserspeichernden Böden, welche in Kombination mit dem geringen Niederschlagsdargebot das Wachstum von wasserbedürftigen Kulturen wie Kartoffeln oder Zuckerrüben begrenzen. Zusatzwassergaben mit Hilfe moderner Großberegnungsmaschinen leisten daher einen wichtigen Beitrag zur Sicherung und Steigerung der Erträge. Dabei sorgt die gängige Technologie jedoch lediglich für eine gleichmäßige und ausreichende Bewässerung des Gesamtschlages, ohne eine Über- und Unterversorgung einzelner Teilflächen verhindern zu können. Dies befördert einen unproduktiven Mehrverbrauch an Wasser und Energie sowie negative Umweltauswirkungen wie Bodenerosion oder erhöhte Nährstoffausträge.

Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer anwenderfreundlichen Systemlösung für eine teilflächenspezifische und jederzeit bedarfsgerechte Präzisions-Bewässerung. Mit Hilfe von Infrarot-Technologie und pflanzenphysiologischen Messungen soll der aktuelle Wasserversorgungszustand der Kulturpflanzen erfasst werden. Dieser Schritt wird in Gefäßversuchen sowie auf bewässerten Ackerschlägen in Brandenburg für verschiedene Kulturen erprobt. Anschließend werden Algorithmen zur Umwandlung der Infrarot-Signale in teilflächenspezifische Bewässerungsinformationen entwickelt. Über eine zu konfigurierende Steuerungseinheit erfolgt schließlich die automatische präzise Einzelansteuerung der Düsen von Großberegnungsmaschinen. Die Entwicklungsarbeit wird von einer für die Durchführung des Projektes gebildeten „Operationellen Gruppe“ geleistet, welche aus Wissenschaftlern, Landwirten, Ingenieuren und Beratern besteht. Die Umsetzung der Projektergebnisse in die Landwirtschaftspraxis erfolgt damit kontinuierlich bereits während der Durchführung des Vorhabens. Gefördert wird das Projekt durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und das Land Brandenburg.

Förderer

Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER)

Land Brandenburg

Optimierung des Sorghumanbaus unter Praxisbedingungen, Anbau auf Rekultivierungsstandorten

Laufzeit 15.04.2016 - 14.04.2019
Projektleitung Haubold-Rosar, Michael
Bearbeitung Lukas, Stefan,
Themengebiet Landwirtschaft ,
Schlagwörter Sorghum,

Die im Süden Brandenburgs gelegene Region Niederlausitz ist stark durch den Braunkohletagebau geprägt, dessen Rückgabeflächen für betroffene Betriebe ein wichtiger Beitrag zur Existenzsicherung und Bestandteil der Betriebsentwicklungsplanung sind. Neben dem Futterbau nimmt die Nutzung der Ernteprodukte als Koferment in Biogasanlagen zu. Die stark gestiegene Flächeninanspruchnahme durch den Maisanbau führt allerdings im Hinblick auf u.a. die Humusbilanz und das Bodengefüge zu unerwünschten Begleiterscheinungen.

Aufgrund des züchterischen Fortschritts und verbesserter Wirtschaftlichkeit von Sorghum gewinnt dessen Anbau zunehmend an Bedeutung und hat sich in Regionen mit leichten Böden zu einer Alternative bzw. Ergänzung insbesondere zum Mais für die Verwendung in Biogasanlagen etabliert. Ergebnisse vorangegangener Projekte belegen, dass Sorghum auf derartigen, von längeren Trockenperioden geprägten Standorten, gegenüber Mais konkurrenzfähig ist und auch auf Kippenstandorten ein z.T. sogar höheres Ertragsniveau erreichen kann.

Von wesentlichem Interesse des Verbundvorhabens „Sorghum III“ ist daher der Transfer des in den vorangegangenen Verbundprojekten zum Sorghumanbau gesammelten Wissens in die landwirt-schaftliche Praxis durch fachliche Begleitung von Praxispartnern. Dazu sollen die zum Sorghumanbau gewonnenen Erkenntnisse unter Praxisbedingungen angepasst werden, um einen Beitrag zur dauerhaften Verankerung in den Betrieben zu leisten. Zielstellung des Verbundvorhabens ist weiterhin die Erarbeitung standortangepasster Anbauempfehlungen zur Fruchtarten- und Sortenwahl in Verbindung mit dem optimalen Erntezeitpunkt. Geplant ist die wissenschaftliche und fachliche Begleitung von landwirtschaftlichen Betrieben durch die Verbundparnter in Sachsen, Niedersachsen und Brandenburg. Dabei sollen im Rahmen von On-Farm Versuchen anbautechnische Fragestellungen hinsichtlich

  • des Einsatzes mineralischer und organischer Dünger (Gärrückstände, Gülle),
  • des Vergleichs von Einzelkorn- und Drillsaatverfahren,
  • der Saatstärke und Fruchtfolgewirkung,
  • der Bewertung von Bodenbearbeitungsverfahren

in Abhängigkeit der jeweiligen betrieblichen Verhältnisse geprüft werden. Die Ergebnisse werden u.a. durch betriebliche Feldtage in Kooperation mit den Praxispartnern v.a. an Praktiker vermittelt. Zusätzlich wird im Rahmen eines breit angelegten Feldversuches u.a. auch auf einem Rekultivierungsstandort ein ausgewähltes Spektrum am Markt etablierter Sorghumsorten im Hinblick auf die Optimierung der Ertragsleistung und Biogasausbeute bei unterschiedlichen Ernteterminen geprüft.

 

Projektpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (Koordination); Landwirtschaftskammer Niedersachsen; Leibnitz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V.

Förderer

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) Gülzow, FKZ 22019413

TRACER – SMART STRATEGIES FOR THE TRANSITION IN COAL INTENSIVE REGIONS

Laufzeit 01.04.2019 - 31.03.2022
Projektleitung Knoche, Dirk
Bearbeitung Rademacher, Anne, Schlepphorst, Rainer,
Themengebiet Landwirtschaft ,

In Europa fördern noch 41 Regionen Stein-und Braunkohle. Sie decken damit rund ein Viertel des gesamten Energieverbrauches der EU-Mitgliedstaaten. Ihr Anteil an der jeweiligen nationalen Stromerzeugung schwankt zwischen 27 bis 80 Prozent. Etwa 400.000 Industriearbeitsplätze hängen davon ab, in Deutschland 80.000. Im Zuge der Energiewende strebt die Europäische Kommission eine klimaneutrale Volkswirtschaft und Entkarbonisierung bis zum Jahr 2050 an. So ist die Neustrukturierung des Energiesektors eine wahre „Herkulesaufgabe“. Sie bringt viele technologische wie auch komplexe ökonomische Herausforderungen mit sich, bei allen gesellschaftlichen Unwägbarkeiten.

Das EU-geförderte TRACER Projekt (www.tracer-h2020.eu) unterstützt in den nächsten drei Jahren neun europäische Kohleregionen bei der Entwicklung spezifischer Forschungs- / Innovationsstrategien (F&I), um ihnen so den schwierigen Strukturwandel zu erleichtern. Dabei werden das vorhandene Know-how und die kreativen Potenziale in den betroffenen Regionen genutzt und zwar insbesondere für den Ausbau erneuerbarer Energien, effektiver Speichertechnologien und klimaschonenden Produktionsprozessen.

  • Entwicklung von Smart Specialisation-Strategien (S3) auf Basis eines Entrepreneurial Discovery Process (EDP) im Wettbewerb der Regionen, zwar konsistent mit regionalen Innovationskonzepten, aber eben auch: „keine Denkverbote“ und ergebnisoffen
  • Mobilisierung eines breiten Spektrums von Interessengruppen und Akteuren („Change Maker“) vor Ort, Einbindung von Initiativen, Clustern und Organisationen
  • Abschätzung der sozialen, ökologischen und industrie- bzw. arbeitsmarktpolitischen Folgen bei der Umsetzung von Strukturanpassungsmaßnahmen
  • Ableitung von prioritären Maßnahmen, etwa was die Einwerbung und den gezielten Einsatz von EU-Fördermitteln aus Innovationsprogrammen betrifft
  • Vernetzung mit anderen kohleintensiven Regionen in Europa und Foren, wie der Plattform für Kohleregionen im Wandel oder der Smart Specialisation Platform on Energy (S3P-Energy)
  • Identifizierung von nachahmenswerten Best-Practice-Beispielen & Smart Stories aus der Wirtschaft – „Über Grenzen hinweg voneinander lernen!“

Die Projektaktivitäten fokussieren auf neun europäische Modellregionen (NUTS-2) mit einer jeweils langen Geschichte im Kohlebergbau und bei der Stromerzeugung:

  • Lausitz, Brandenburg (DE40) und Dresden (DED2), Deutschland
  • Südostregion (BG34), Bulgarien
  • Nordwestböhmen (CZ04), Tschechische Republik
  • Westmakedonien (EL53), Griechenland
  • Oberschlesien (PL22), Polen
  • Region West / Jiu-Tal (RO42), Rumänien
  • Wales (UKL1, UKL2), Vereinigtes Königreich
  • Kolubara Region, Serbien
  • Donezkbecken / Donbas, Ukraine

Noch mehr können Sie über das Projekt auf der TRACER-Webseite erfahren.

Förderer

Dieses Projekt wird im Rahmen des HORIZON 2020 Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäische Union finanziell gefördert (Zuwendungsvereinbarung Nr. 836819)

BioPlat-EU Neue Bioenergie-Wertschöpfungsketten für landwirtschaftliche Grenzertragsböden und Sonderstandorte

Laufzeit 01.11.2018 - 31.10.2021
Projektleitung Knoche, Dirk
Bearbeitung Köhler, Raul, Schlepphorst, Rainer,
Themengebiet Landwirtschaft ,
Schlagwörter Biomasse, kontaminiert, marginal,

Promoting Sustainable Use of Underutilized Lands for Bioenergy Production through a web-based Platform for Europe

Die nachhaltige Bioenergie-Produktion ist eine tragende Säule der europäischen Energie- und Klimapolitik. Dabei geht es auch um die umweltfreundliche Mobilisierung nachwachsender Rohstoffe von bisher kaum genutzten Flächen außerhalb der Lebensmittelproduktion. Hierzu zählen landwirtschaftliche Grenzertragsböden, genauso wie Rekultivierungsböden des Bergbaus oder Altlasten.

Durch eine Internetplattform lassen sich anbauwürdige Flächen identifiziert und werden mit aussichtsreichen Versorgungs- und Wertschöpfungsketten hinterlegt. In die Potenzialbetrachtung fließen neben der technoökonomischen Machbarkeit auch rechtliche Aspekte sowie bestimmte GBEP (Global Bioenergy Partnership)-Nachhaltigkeitsindikatoren ein. Den Stakeholdern werden so Entscheidungshilfen zur praktischen Umsetzung auf regionaler Ebene vermittelt – vom Rohstoff bis zum Markt.

Das Projekt-Konsortium umfasst 12 Partner aus 10 europäischen Ländern, darunter die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Das Projektmanagement obliegt der Wirtschaft und Infrastruktur GmbH & Co Planungs KG / München.

In den folgenden Videos werden das Projekt und Ergebnisse vorgestellt:

Video Projektvorstellung

Video WebGIS-Tool

Eine Internetplattform mit weiteren Informationen zum Projekt finden Sie unter https://bioplat.eu/

Das frei verfügbare BIOPLAT-EU webGIS Tool bietet eine umfassende Online-Plattform zur Unterstützung des Entscheidungsprozesses für neue Bioenergie-Investitionsprojekte, die auf Biomasse von marginalen, ungenutzten und kontaminierten Flächen in Europa basieren.

https://bioplat.eu/webgis-tool

Projektpartner

Förderer

This project has received funding from the European Union’s H2020-LCE research and innovation programme under grant agreement No 818083

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