BestRec – Best Practice in der Rekultivierung ehemaliger Bergbaustandorte in Deutschland und China – ein Vergleich und Handlungsleitfaden für China

Laufzeit 01.07.2022 - 30.04.2025
Projektleitung Haubold-Rosar, Michael Knoche, Dirk
Bearbeitung Wei, Yuan, Harbusch, Marco,
Themengebiet Böden , Wälder ,
Schlagwörter Bergbaustandorte, Best Practice, China, Handlungsleitfaden, internationale Kooperation, Rekultivierungsverfahren,

Hauptanliegen und Ziele

Stein- und Braunkohlen sind die weltweit vorratsreichsten fossilen Energierohstoffe und eine maßgebliche Quelle für Wirtschaft und Wohlstand – seit 150 Jahren industrieller Bergbautätigkeit. So wird beispielsweise in Deutschland immer noch etwa 25 % der Elektrizität aus Kohle gewonnen, im Nachbarland Polen und anderen EU-Staaten sind es 50 bis 70%. Der globale “Green Deal” gewinnt jedoch an Geschwindigkeit und weist den Weg für die Transformation in eine kohlenstoffarme oder
-neutrale Wirtschaft. Ein grundsätzlicher Paradigmenwechsel ist erforderlich mit weitreichenden technologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen, Konflikten und Verwerfungen.

In diesem Zusammenhang ist die planmäßige Rekultivierung und Begrünung ehemaliger Kohlebergbauflächen sowie weiterer devastierter und marginaler Standorte ein wichtiges Ziel. Die betroffenen Regionen, Gebietskörperschaften und die Wirtschaft beider Staaten benötigen effektive, angemessene und verbindliche Konzepte für nachhaltige, klimafreundliche Folgenutzungen, einschließlich innovativer Landnutzungsformen wie Freiflächenphotovoltaik oder Windparks, Anbau von Energiepflanzen und nachwachsenden Rohstoffen oder Agroforstsysteme.

Im Projekt stehen chinesische und deutsche Kohlereviere im Focus. Eine wichtige Modellregion mit Vorbildcharakter in Europa ist das Lausitzer Braunkohlenrevier im Osten Deutschlands mit einer mehr als 100jährigen Rekultivierung von Agrarflächen und Wäldern.

Aufgabenstellungen und Ergebnisse

Im Projekt werden Best Practice – Beispiele der Wiedernutzbarmachung und Flächenentwicklung identifiziert, analysiert und dargestellt, insbesondere in ausgewählten Kohlebergbauregionen in China und Deutschland mit einer langen Bergbau-, Energieerzeugungs- und Kohleveredelungsgeschichte. Ein Fachbericht einschließlich Handlungsleitfaden soll einen Überblick über die dringlichen Umweltthemen sowie geeignete Lösungskonzepte, Methoden und Verfahren geben. Dies erfolgt anhand von Best Practice Erfahrungen zu Rekultivierung, Planung und Gestaltung von Bergbaufolgelandschaften sowie angepassten Folgenutzungen unter Berücksichtigung der lokalen und regionalen Standort- und Rahmenbedingungen. Grundidee ist die Unterstützung der relevanten Akteure insbesondere in China bei der Ausarbeitung bzw. Weiterentwicklung ihrer Konzepte zur Rekultivierung und nachhaltigen Folgenutzung von Bergbauflächen in Einklang mit den wirtschaftlichen und umweltpolitischen Rahmenbedingungen.

Das Projekt soll eine Brücke bauen für den Austausch von technologischem und methodischem Wissen sowie Praxiserfahrungen. Durch den Aufbau eines Netzwerkes aus Akteuren beider Staaten soll die Zusammenarbeit der im Wandel befindlichen Kohleregionen gestärkt werden. Die Projektergebnisse werden im Rahmen von zwei bilateralen Workshops bzw. Konferenzen im Jahr 2024 (digital) und 2025 (in Präsenz in einem Bergbaurevier) präsentiert und diskutiert. Während einer ersten Erkundungsreise im Sommer 2023 konnten Bergbau- und Rekultivierungsstandorte in China besichtigt und Kontakte zu Rekultivierungsexperten von wissenschaftlichen Einrichtungen und Ingenieurbüros geknüpft werden.

icons_linie-footer dreieck icons