8. Oktober 2025

Forschungspreis geht an das FIB in Finsterwalde

Der 2023 erstmals ausgeschriebene Wissen der Vielen – Forschungspreis für Citizen Science würdigt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende wissenschaftliche Leistungen in der Anwendung von Citizen Science. In folgenden Medien sind weitere Information zum Forschungspreis zu finden:  Website , LinkedINBlueskyMastodonInstagram.

Ausgezeichnet wurden die Veröffentlichungen „Gemeinsam die Birke erforschen, Bürgerforschung zum Waldwandel: Wasserhaushalt, Biodiversität & Klimawirksamkeit (Teil 1)“ und „Messen, Auswerten & Verstehen (Teil 2)“. Beide Publikationen verdeutlichen, dass viele neu gewonnene Erkenntnisse ohne die zahlreichen und besonders engagierten Bürger*innen nicht möglich gewesen wären.

Klimafolgen wie Trockenheit verändern und bedrohen unsere Wälder. Die Studie ist ein wertvoller Beitrag zur Diskussion um deren Resilienz und weist den Weg für eine zukunftsfähige Forstwirtschaft mit artenreichen Mischbeständen. Im Fokus steht die allgegenwärtige, aber waldbaulich bislang weniger beachtete Gemeine Birke. Als robuste und verjüngungsfreudige Pionierbaumart unterstützt sie den ökologischen Waldwandel, insbesondere nach Schadereignissen. Doch bislang fehlten grundlegende ökologische Kenntnisse und Messdaten.

Im Projekt PlanBirke plus C forschten daher Wissenschaftler*innen und Bürger*innen gemeinsam zur Kohlenstoffbindung, zum Wasserhaushalt und dem Beitrag zur Biodiversität dieser Baumart. Unter anderem konnten Citizen Scientists mit der App PlanBirke selbstständig Messdaten sammeln oder in drei ModellregionenRuhrgebiet, Südbrandenburg & Nordsachsen – an „Bürgerlaboren“ im Wald und anderen Veranstaltungen teilnehmen.

Erstmals gelang dadurch die vergleichende Erfassung des ökosystemaren Wasserhaushaltes verschiedener Birken(misch)wälder in Mitteleuropa. Darüber hinaus erfolgte eine umfassende Datensammlung zur Kohlenstoffspeicherung – vom Stamm bis zum letzten Blatt. Schließlich ergab sich ein weiterer Erkenntnisgewinn bei ihrer oft unterschätzten Bedeutung als Habitatbaum. So stellt die Gemeine Birke einen Lebensraum für gefährdete Baumpilze sowie Totholzkäfer, Fledermäuse und andere Artengruppen dar. Damit zeigt PlanBirke plus C, was Bürger- und Gemeinsinn bei der Waldforschung leisten können.

Broschüren zum download:

PlanBirke plus C – Bürger erforschen den Waldwandel – Klimawirksamkeit, Biodiversität & Wasserhaushaltsfunktion wurde gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Waldklimafonds über der Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FKZ: 2220WK29A5).

Projektpartner waren: Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e. V., Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e. V. – Bundesverband und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e. V. – Landesverband Brandenburg.

In den drei Modellregionen unterstützen: Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen, Staatsbetrieb Sachsenforst und Landesbetrieb Forst Brandenburg

22. September 2025

Projektstart: Bodenkundliche Kartierung der Altkippen in den Bereichen Domsdorf / Tröbitz, Plessa und Lauchhammer

Im Auftrag des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg (LBGR) übernimmt das FIB die bodenkundliche Kartierung ehemaliger Braunkohle-Kippenstandorte in den Bereichen Domsdorf/Tröbitz, Plessa und Lauchhammer. Die Arbeiten sind Teil der bodenkundlichen Landesaufnahme für alle Landnutzungsarten, die großmaßstäbige Bodenkarten im Maßstab 1:50.000 (BK 50) liefert – eine Schlüsselgrundlage für die Bearbeitung von Aufgabenstellungen in Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Raum- und Verkehrsplanung sowie Umwelt- und Naturschutz.

Unser Auftrag reicht von der Übernahme vorhandener Karten und Datensätze über die Beantragung aller erforderlichen Genehmigungen bis hin zur Geländearbeit. Dazu zählen das Anlegen repräsentativer Schürfe mit 2m-Sondierungen sowie kombinierter Grabloch- und Bohrpunktuntersuchungen samt Probenahme und Analytik. Die bodenkundliche Profilaufnahme nach KA6, eine Fotodokumentation und die fortlaufende digitale Erfassung aller Ergebnisse runden den Auftrag ab.

Bildunterschrift: Kipp-Kohlelehmsand mit Aschemelioration unter Wald im Untersuchungsgebiet Domsdorf/Tröbitz

16. Juli 2025

Erfolgreicher Start

Im EIP-Projekt „Automatisierte Bewässerungssteuerung“ wurden die Empfehlungen unseres Bewässerungssteuerungsprogramms IRRIGAMA steering in Raindancer integriert. Das Projekt konnte Ende 2024 erfolgreich abgeschlossen werden.

Raindancer (https://www.raindancer.com/) wird von vielen Bewässerungslandwirten verwendet, um die Anlagen im Feld zu überwachen, fernzusteuern und die Wassermengen zu dokumentieren.

Mit Hilfe dieser Koppelung wird die applizierte Bewässerungsmenge automatisiert von Raindancer an Irrigama zurückgemeldet. IRRIGAMA steering benötigt diese Angabe als einen Input für die tägliche Neuberechnung von Bewässerungsempfehlungen.

Die Bestimmung des Bewässerungszeitpunktes und der Gabenhöhe basiert bei IRRIGAMA steering auf dem Verhältnis zwischen aktueller und potentieller Verdunstung. Sobald dieses einen vorgegebenen Sollwert unterschreitet, besteht Bewässerungsbedarf. Die aktuelle Verdunstung wird im Programm unter anderem mit Hilfe von Daten zum Wasservorrat im Boden berechnet. Irrigama ermittelt den Bedarf für einen Prognosezeitraum von 6 Tagen und berücksichtigt dabei auch, dass kommende Niederschläge den Bodenwasservorrat auffüllen könnten.

Weitere Informationen zu unserer Bewässerungsberatung findet man unter https://fib-ev.de/bewaesserungsberatung/.

Bewässerungsempfehlung von IRRIGAMA steering in Raindancer für einen Schlag mit Buschbohnen in Meißen.

4. Juli 2025

Ertragsmessungen an Versuchsstauen

Im Rahmen des Projektes „Best Practice Wasserrückhalt“ wurden im vergangenen Winter vier Versuchsstaue errichtet in Gräben, die landwirtschaftliche Flächen im Raum Doberlug-Kirchhain und Luckau entwässern. Die Acker- und Grünlandflächen wurden mit Grundwassermessstellen ausgestattet, um den Effekt der Staue auf die Grundwasserstände zu untersuchen. Auf dem Grünland konnte in der vergangenen Woche der dritte Schnitt eingeholt werden, um die Erträge vor und hinter dem Stau zu vergleichen.

Versuchsstau mit angrenzenden Acker- und Grünlandflächen
20. Juni 2025

Internationaler Erfahrungsaustausch zur Waldsaat

Die Forstleute informierten sich umfassend über die Ergebnisse der Direktsaatversuche und erhielten darüber hinaus einen Einblick in ausgewählte Themen der Waldforschung am Institut. Am folgenden Tag, dem 17.06.2025, wurde in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner Landesbetrieb Forst Brandenburg eine Fachexkursion zu drei verschiedenen Versuchsflächen durchgeführt, auf denen ein intensiver Austausch zu forsttechnischen und waldbaulichen Fragen stattfand. Ein Highlight war der Besuch bei der Zentrale Forstmaschinenbetrieb am Standort Doberlug: Hier konnten Maschinen und Anbaugeräte begutachtet und diskutiert werden, die erfolgreich in der Waldverjüngung eingesetzt werden. Insgesamt 20 Kombinationsmöglichkeiten bieten die Grundlage für die Auswahl des optimalen Verjüngungsverfahrens für eine Vielzahl von Standortsbedingungen.

16. Juni 2025

Anbauempfehlung SorGhumhirse

Welche alternativen Kulturen können auf ertragsschwachen Standorten der Landwirtschaft unter den Vorzeichen des Klimawandels eine neue Perspektive geben? Die Ergebnisse aus vier Jahren Sorghumanbau fassen wir in einer kompakten Handlungsempfehlung für Sie zusammen!

10. Juni 2025

Anbauempfehlung Lavendel

Welche alternativen Kulturen können auf ertragsschwachen Standorten der Landwirtschaft unter den Vorzeichen des Klimawandels eine neue Perspektive geben? Die Ergebnisse aus vier Jahren Lavendelanbau fassen wir in einer kompakten Handlungsempfehlung für Sie zusammen!

23. Mai 2025

Internationale Vernetzung zur Bergbausanierung

„Down Under“ – Am 20.05.2025 besuchte eine 13-köpfige Delegation aus Australien das FIB. Die Bergbauexperten*innen von Unternehmen, Behörden und Wissenschaft informierten sich über Grundsätze der Forstlichen Rekultivierung im Lausitzer Braunkohlenrevier.

Dieser zweiseitige Wissensaustausch wurde ermöglicht durch die Deutsch-Australische Industrie- und Handelskammer in Kooperation mit der IHK Cottbus / Netzwerk MinGenTech, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Schon vor 125 Jahren betreten Lausitzer „Kippenförster“ erstmals Neuland. Bis heute setzt die Region bei der Walderneuerung viel beachtete Maßstäbe − auch was die Forschung betrifft.

16. Mai 2025

Neu erschienen

Die Ergebnisbroschüre des bürgernahen Forschungsprojektes PlanBirke plus C gewährt Einblicke in die Biodiversität, den Wasserhaushalt und die Klimawirksamkeit des Waldes.

9. Mai 2025

Anbau von Winterhanf in Brandenburg – Ein Leitfaden für Landwirte

Nutzhanf (Cannabis sativa L.) hat in Brandenburg und Gesamtdeutschland eine lange Tradition als Kulturpflanze. Bereits im 18. und 19. Jahrhundert war Hanf zusammen mit Flachs ein wichtiger Faserlieferant für die Herstellung von Segeltuch, Tauwerk und robusten Textilien. Mit der Wiedervereinigung 1990 wurde Hanf dann jedoch bundesweit dem Betäubungsmittelrecht unterstellt. Zuvor hatte bereits die alte Bundesrepublik 1982 den Nutzhanfanbau verboten.

Erst seit 1996 ist der Anbau von Nutzhanf mit niedrigem THC-Gehalt (max. 0,2 %) in Deutschland unter strengen Auflagen wieder erlaubt. Seit Frühjahr 2024 gilt ein auf EU-Ebene harmonisiertes THC-Limit von 0,3 % für Hanf im Feld. Im Rahmen der Cannabis-Gesetzesreform 2024 (KCanG) hat die Bundesregierung auch den Umgang mit Nutzhanf erleichtert. Insbesondere wurde die sogenannte Missbrauchsklauselgestrichen, was Rechtssicherheit für Nutzhanfbauern schafft.

Für Brandenburger Landwirte bietet damit der Anbau von Winterhanf eine interessante Perspektive: Neben den agronomischen Vorteilen einer Zwischenfrucht kann ein zusätzliches Einkommen generiert und eine zukunftsträchtige Wertschöpfungskette unterstützt werden. Wichtig sind jedoch fundierte Informationen und Planung – dieser Leitfaden soll dazu beitragen, Chancen und Anforderungen realistisch abzuwägen. Bei sachgerechter Durchführung und mit verlässlichen Partnern kann Winterhanf in Brandenburg sowohl ökologisch als auch ökonomisch ein Gewinn für viele Betriebe sein. Ein in Kooperation mit Hemp Impact produziertes Video zeigt praxisnahe Einblicke in den Anbau von Winterhanf auf Brandenburger Äckern. Zu finden ist das Video unter: https://youtu.be/0QKpMu3HiPc.

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