Ein stetiger Rückgang des Röhrichtbestandes an den Berliner Gewässern wird bereits seit mehreren Jahrzehnten beobachtet. Es besteht die Vermutung, dass die Uferfiltration zur Trinkwassergewinnung zu diesem Rückgang in hohem Maße beigetragen hat und noch immer beiträgt. Dieser Fragestellung wurde mittels multivariaten Querschnittsstudien und Panelregressionen nachgegangen, wobei als Zielvariable der Röhrichtbestand verwendet wurde. Statistisch signifikante Zusammenhänge konnten für die erklärenden Variablen Wellenschlag, Uferverbauung und Gehölze identifiziert werden. Jedoch konnte keine eindeutige Aussage zum Zusammenhang zwischen dem Flurabstand (Variable zur Beschreibung der Uferfiltration) und dem Röhrichtanteil getroffen werden. Daraus folgt, dass mit Hilfe des zur Verfügung stehenden Datensatzes weder ausgeschlossen noch bestätigt werden konnte, dass die Uferfiltratgewinnung einen statistisch signifikanten Einfluss auf den Röhrichtbestand hat.
Alle eindeutigen Ergebnisse aus den Regressionsmodellen wurden in ein Prozessmodell eingebunden, welches einen Überblick über bekannte und vermutete Wirkungspfade und Prozesse zwischen Röhrichtgürtel an Gewässern und beeinflussende Parameter, wie Wellenschlag, Wasserspiegelschwankung, Sauerstoff- und Nährstoffversorgung geben soll.
Förderer
p2m berlin GmbH für die Berliner Wasserbetriebe