Die Zunahme von teils über Wochen andauernden Trockenperioden in der Vegetationsperiode stellt eine Herausforderung für Ökosysteme und Landbewirtschaftung dar. Auch in den grundwassernahen Niederungen, deren intensive Nutzung erst durch die großräumigen Entwässerungen möglich wurde, sind heute die negativen Effekte der Frühjahrs- und Sommertrockenheit spürbar. Zweiseitig nutzbare Entwässerungsstrukturen, welche die Grundwasserstände über einen geregelten Grabenanstau sowohl absenken als auch anheben können, funktionieren nur noch selten. Grund ist neben den klimatischen Änderungen ein zu geringer Wasserrückhalt in der Fläche. Obwohl eine Anpassung an die veränderten Bedingungen dringend erforderlich ist, kommt der Anpassungsprozess nur schleichend voran. Grund sind administrative und wirtschaftliche Hürden gegenüber einem verbessertem Wasserrückhalt.
Im Projekt wird das Ziel verfolgt, Lösungen zum Wasserrückhalt zu erarbeiten, die den Erhalt der landwirtschaftlichen Nutzbarkeit bei gleichzeitig verbesserter Pflanzenwasserversorgung gewährleisten. Dabei werden alle grundwassernahen Standorte betrachtet, d.h. Moorböden und Moorfolgeböden ebenso wie mineralische Standorte. Die Projektbearbeitung erfolgt praxisnah in einem transdisziplinären Verbund mit Agrarbetrieben, Gewässerverbänden und dem Naturpark Niederlausitzer Landrücken.
Im ersten Teilprojekt werden gemeinsam mit zwei Agrarbetrieben Südbrandenburgs Best-Practice-Beispiele entwickelt. Diese sollen in übertragbarer Weise aufzeigen, wie Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserrückhalts konkret angegangen, wie auftretende Probleme gelöst und welche Effekte auf den Wasserhaushalt und für den eigenen Handlungsbereich erwartet werden können. Dazu wird eine ganzjährig hohe Stauhaltung in den beiden Agrarbetrieben auf Ebene eines Grabensystems erprobt und die Auswirkungen auf Erträge und Landschaftswasserhaushalt untersucht. Flankiert wird das Projekt von einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit, um die Ergebnisse zu verbreiten und zum Nachahmen anzuregen.
Das zweite Teilprojekt widmet sich der Erstellung eines Bewirtschaftungskonzeptes für das Teileinzugsgebiet der Kremitz, in welches das Fichtwaldmoor als größtes Niedermoor Südbrandenburgs eingebettet ist. Im Fokus stehen Maßnahmen, welche die Wasserverfügbarkeit auf Einzugsgebietsbasis auch unter fortschreitendem Klimawandel verbessern. Zunächst müssen verschiedene Hypothesen geprüft werden, welche den Wassermangel im Gebiet erklären können. Danach sind die Maßnahmen abzuleiten, zu bewerten und soweit zu planen, dass mit der Umsetzung direkt nach Projektende begonnen werden kann.
Förderer
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg