Das Projekt IAWAK-EE (Informationsgestützte antizipative wasserhaushaltsbasierte Anpassung an den Klimawandel Elbe-Elster) ist Teil der Fördermaßnahme „Regionale Informationen zum Klimahandeln“ (RegIKlim) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Als eine von sechs Modellregionen und in Zusammenarbeit mit zwei Querschnittsprojekten haben wir das Ziel, entscheidungsrelevantes Wissen zum Klimawandel in Kommunen und Regionen aufzubauen und Maßnahmen für die Klimaanpassung zu entwickeln.
In der ersten Projektphase identifizierten wir für die Modellregion 30 Anpassungsmaßnahmen, welche die Sektoren Land-, Forst-, Wasserwirtschaft, Siedlung und Naturschutz adressieren. Über die Verdunstung, die für das Pflanzenwachstum unabdingbar ist, kühlt die Vegetation zugleich die Landschaft.
Basierend auf verfügbaren Daten zur Landnutzung und Landbedeckung, zum Boden und zum Grundwasser haben wir Maßnahmenvorschläge über neu entwickelte Algorithmen flächenscharf in der Modellregion verortet. Ein statistisches Modell bildet anhand einer Vielzahl von Prädiktoren die Oberflächentemperatur ab – der Kühleffekt möglicher Maßnahmen kann damit bereits vor ihrer Umsetzung bewertet werden. Über die Modellierung der Verdunstung steht eine komplementäre Bewertungsmethode zur Verfügung.
Allen Maßnahmen sind zudem Kosten zugeordnet worden. Damit sind wir in der Lage, über einen Optimierungsalgorithmus die jeweils kosteneffizientesten Maßnahmen zur Umsetzung vorzuschlagen, worüber Mittel zur Klimaanpassung effizient verteilt werden können. Zugleich haben wir einen transdisziplinären Prozess angestoßen, u. a. um die Ergebnisse für die Aufstellung des integrierten Regionalplans nutzen zu können.
In der derzeitigen, zweiten Projektphase wollen wir die erzielten Ergebnisse für unterschiedliche Nutzgruppen anpassen. Die flächenkonkrete Maßnahmenverortung ist für die Verwendung in der übergeordneten Planung zu kleinteilig. Die Ergebnisse werden wir mithilfe verschiedener Ansätze an die Zielmaßstäbe angleichen. Gleichzeitig planen wir die Übertragung des Ansatzes IAWAK-EE auf weitere dürregefährdete Regionen.
Die Maßnahmen zur Kühlung der Landschaft bieten weitere Vorteile. Das Pflanzen von Hecken und die Renaturierung von Feuchtgebieten kühlen nicht nur die Umgebung, sondern bieten auch Lebensraum für Tiere und Pflanzen und fördern damit den Erhalt der Biodiversität in der Region. Indem Niederschlagswasser lokal zurückgehalten wird, wird zudem ein Beitrag zum Hochwasserschutz geleistet. Ausgewählte Synergieeffekte werden wir ebenfalls in den erarbeiteten Optimierungsalgorithmus integrieren und auch die Wirkung von Maßnahmenbündeln genauer beleuchten.
Das Kernstück bietet die Entwicklung einer digitalen Entscheidungshilfe, mit welcher die kosteneffiziente Gestaltung von Maßnahmen zur Landschaftskühlung geplant werden kann. Sie wird mit potenziellen Nutzer:innen gemeinsam entwickelt.
Mehr über IAWAK-EE erfahren Sie auch auf der Projekt-Homepage.
Projektpartner
- BTU Cottbus-Senftenberg, Lehrstuhl Umweltökonomie
- Landkreis Elbe-Elster
Förderer
Bundesministerium für Bildung und Forschung