Spätestens seit Einführung moderner Pflanzmaschinen in den 1960/1970er Jahren spielt die Waldsaat in Brandenburg nur eine Nebenrolle. Obwohl grundsätzlich befürwortet, wird im Landeswald nur 5 % der jährlichen Kulturfläche gesät. Ausgehend von der Maschinenkapazität wäre schon jetzt das 10-fache möglich. Aber andernorts getestete Saatverfahren können nicht ohne Weiteres auf Brandenburg übertragen werden.
Zwar liegen die ökologischen, betriebswirtschaftlichen und technologischen Vorteile einer vollmechanisierten Direktsaat „auf der Hand“. Jedoch fehlen dem LFB wissenschaftlich gesicherte Entscheidungsgrundlagen, etwa zum Einsatz forstlichen Kleintechnik. Bisher steht an Stelle dessen eher „gefühltes Wissen“, abgeleitet aus lokaler Beobachtung und persönlichen − auch zufällig gemachten − Erfahrungen. Umso mehr sind systematische Technik- bzw. Verfahrensversuche in typischen Verjüngungssituationen gefordert, die insbesondere auch Mischbaumarten berücksichtigen. Das Ziel ist eine möglichst sparsame und effiziente Verwendung des kostbaren Saatgutes, bei bestmöglichem Verjüngungserfolg im Sinne der waldbaulichen Zielsetzung.
Daraus ergeben sich folgende Teilaufgaben:
(1) Erfassung der Rahmenbedingungen, Erfolgs- und kritischen Faktoren,
(2) Erprobung, Optimierung und Weiterentwicklung neuer Technologien der vollmechanisierten Direktsaat unter
(3) Berücksichtigung wichtiger Mischbaumarten sowie
(4) Ableitung von Empfehlungen für alle Waldbesitzenden und Handlungsfelder.
Näher betrachtet wird die besonders klimaempfindliche Standort- und Waldbauregion des südlichen Brandenburgs. Bei den Verfahrensversuchen handelt sich um typische Waldumbauflächen der Lausitzer Altmoränenlandschaft.
Projektpartner
Landesbetrieb Forst Brandenburg (LFB)
Förderer
Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MLEUV)