Die Wildbienenbestände gehen zurück
Der Rückgang der Insekten und besonders der Bestäuber wie z. B. Wildbienen hat auch vor der Lausitz nicht haltgemacht. Lebensraumverluste (z. B. Kleinstrukturen), die Ausweitung von Monokulturen, die Bewirtschaftung in Großschlägen, und der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und in privaten Gärten machen den Wildbienen das Leben schwer. Ihr Lebensraum wird fortwährend monotoner und knapper, was insbesondere die zur Verfügung stehenden Nistmöglichkeiten und das Nahrungsangebot stark verringert. Dabei leisten Wildbienen einen großen Beitrag zur Bestäubung vieler Blütenpflanzen – einschließlich landwirtschaftlicher Kulturen wie Raps, Beeren und Obst.
Ein Netzwerk aus Lebensinseln für die Wildbienen
Damit die Wiederausbreitung der Wildbienen gelingen kann, braucht es ein Netzwerk aus geeigneten Lebensräumen, die durchaus auch kleinteilig sein dürfen, aber neben den Brutmöglichkeiten auch Nahrungsquellen und Möglichkeiten zur Überwinterung bieten und frei von Pestiziden sein sollten. Die im ganzen Projektgebiet verteilten Dörfer sollen mit ihren bislang ungenutzten Restflächen und mancher umgestalteten Gartenecke ein Netzwerk bilden, das den Wildbienen und anderen Tierarten das Überleben sichert.
Interesse für Wildbienen und ihre Lebensräume wecken
Mit Veranstaltungen wie Vorträgen, Mitmach-Aktionen und Bestimmungskursen wollen wir Interesse für die Thematik wecken. Wir vermitteln interessierten Bürger*innen, Wildbienen von anderen Insekten zu unterscheiden und die wichtigsten, regional vorkommenden Arten und Artengruppen zu erkennen. Dabei werden zugleich wesentliche Kenntnisse über die Ökologie der Arten, die benötigten Habitate, zur Gefährdung und zum Schutz der Wildbienen vermittelt.
Anlage von Lebensinseln für Wildbienen
Ein wichtiges Ziel des Projektes ist es, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Lebensräume für Wildbienen, etwa in Dörfern und an Dorfrändern, wiederherzustellen. Dafür bauen wir mit verschiedenen Kooperationspartnern Bienenburgen, die zugleich Nistmöglichkeit und mit einer geeigneten Bepflanzung auch Nahrungsrundlage sind und legen Blühflächen an. Das Projektgebiet schließt die beiden Naturparke Niederlausitzer Landrücken und Niederlausitzer Heidelandschaft sowie durch den dazwischenliegenden Verbindungskorridor ein. Hier soll ein ganzes Netzwerk von „Bienen-Rettungsinseln” entstehen.
Daten als Grundlage für weitere Erkenntnisse
Zur Verbreitung der Wildbienenarten und ihrer Lebensräume in der Region gibt es noch viele Wissenslücken. Diese wollen wir durch die Mithilfe der Bürger*innen schließen (Citizen Science). Wir entwickeln eine App, mit der sowohl Wildbienen bestimmt als auch deren Lebensräume kartiert werden können.
Weitere Informationen auf der Website Bienenburgen.
Projektpartner
Heinz Sielmann Stiftung
Förderverein des Naturparkes Niederlausitzer Heidelandschaft e. V. und Kerngehäuse e. V.
Förderer
Gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
FKZ: 67KMN011
Projektträgerin: ZUG