EINRICHTUNGEN
Neubau des Büro- und Laborgebäudes
Mit dem 2021 fertiggestellten Neubau verfügt das FIB über ein modernes Büro- und Laborgbäude.
- Im Erdgeschoss befindet sich ein großer Beratungsraum, der sich auch für Veranstaltungen eignet. Weiter sind dort der Aufenthaltsraum für die Mitarbeitenden, Büros, Garagen für die Dienst-KFZ sowie zwei Gästezimmer untergebracht.
- In der ersten Etage ist eine moderne Laborlandschaft entstanden.
- Im obersten Geschoss sind die Büros des Vorstands und der Wissenschaftler untergebracht.
Die standortstypische Linde konnte erhalten bleiben, indem das neue Gebäude in U-Form um diese herum errichtet wurden. Geheizt wird überwiegend mit Erdwärme.
Das Investitionsvorhaben wurde aus EFRE- und Haushaltsmitteln des Landes Brandenburg finanziert.
Analyse von Böden, Pflanzen, Wasser und Schlämmen
Das Labor des FIB führt physikalische, physikalisch-chemische und chemische Untersuchungen durch. Dabei richtet es sich nach DIN- und DIN-EN (ISO)-Normen sowie bei der Untersuchung von Böden nach HBU (Handbuch der Bodenuntersuchung), VDLUFA (Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten) und HFA (Handbuch forstliche Analytik). Zudem ist das FIB-Labor als Untersuchungsstelle für bestimmte Abwasseruntersuchungen sowie Probenahmen im Land Brandenburg zugelassen (Fachmodul Wasser, Kleinkläranalagen).
Liste der Prüfverfahren (Stand 22.12.2021)
Auswahl aus dem Leistungsspektrum:
- verschiedene Säureaufschlüsse und Extrakte nach VDLUFA
- Bestimmung der potentiellen und effektiven Kationenaustauschkapazität
- Bestimmung bodenphysikalischer Parameter nach DIN ISO 11274 und DIN ISO 11272
- Bestimmung der Korngrößenzusammensetzung nach DIN 19683-2
- Untersuchung von Pflanzen, z.B. HNO3-Druckaufschluss nach EPA Method 3052
Technische Ausstattung:
- Elementbestimmung mittels ICP-OES, Flammen-AAS (inkl. Hydridtechnik) und Graphitrohr-AAS
- Elementaranalysator (C, N, S)
- Mikrowelle für verschiedene Aufschlüsse
- UV-Vis-Photometer
- TOC/TNb-Analysator
- Ionenchromatograph
- offene Aufschlusssysteme
- Bestimmung der Wasserretentionskurve (Sandbäder, Drucktöpfe)
- Wasserdampfdestillation (Ammonium-N, Kjeldahl-N)
Akkreditierung durch DAkkS (Deutsche Akkreditierungsstelle, www.dakks.de) nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005 (Akkreditierungsurkunde D-PL-17316-01-00)
Für eine zukunftsfähige Landschaftsforschung … Vielseitig nutzbar
Das kombinierte Wassertechnikum und Gewächshaus bietet dem Institut mehrere Funktionalitäten für kommende Forschungsthemen:
- Die große Technikumshalle, in der Säulen- und andere Versuche durchgeführt werden können. Dafür stehen Gas- und Wasseranschlüsse in der Halle ebenso wie eine Kranbahn zum Transport schwerer Lasten zur Verfügung. Es können Versuche zum Stoffaustrag aus Prüfmaterialien mit dem Wasser ebenso durchgeführt werden wie zum Durchfluss. Die Verwitterung von Eisensulfiden in den bergbaulichen Kippen ist dabei nur eine mögliche Forschungsrichtung. So können auch Sanierungsverfahren im kleintechnischen Maßstab erprobt werden.
- Das Gewächshaus ermöglicht in zwei klimatisch getrennt steuerbaren Kammern Versuche zu bestimmten Kulturen – sowohl für die Land- und Forstwirtschaft als auch die Renaturierung. Es erfolgen Experimente zur Ertragsbildung von landwirtschaftlichen Kulturen, ihrer effizienten Düngung und Resistenz gegenüber Schaderregern. Unter anderem werden „neuartige“ Bodenverbesserungsmittel aus organischen Reststoffen wie „Biokohle“ (Terra preta-Substrat) hinsichtlich ihrer pflanzenbaulichen Effekte geprüft.
- Weiter verfügt das Technikum über zwei Klimakammern. In diesen lassen sich Temperatur, Luftfeuchte und Strahlung computergesteuert simulieren. Beispielsweise können die Auswirkungen extremer Witterungseinflüsse auf das Pflanzenwachstum geprüft werden, wie Hitze, Trockenheit oder Frost. Solche stressphysiologischen Versuche sind wichtig für eine Bewertung der Widerstandsfähigkeit und damit Anbaueignung.
Das Technikum wird mittels Erdwärme geheizt.
Das Investitionsvorhaben wurde aus EFRE- und Haushaltsmitteln des Landes Brandenburg finanziert.
Detaillierte Untersuchung von Wasser- und Stoffflüssen
Die „Versuchsstation Grünewalde“ (Stadt Lauchhammer) wird seit 1955 auf Rekultivierungsflächen des ehemaligen Braunkohlentagebaus „Koyne“ im Lausitzer Braunkohlenrevier betrieben. Mit ihren knapp 100 nicht-wägbaren HDPE-Großlysimetern (Bodensäulen) zählt die Anlage zu den bundesweit größten ihrer Art. Seit April 2011 komplettieren 4 wägbare Großlysimeter modernster Bauart die Ausstattung. Damit lassen sich nunmehr alle Wasserhaushaltsgrößen in hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung messen, was beispielsweise die Kalibrierung und Validierung von Wasserhaushaltsmodellen oder Pedotransferfunktionen ermöglicht. Einen weiteren Forschungsschwerpunkt bilden Fragen zur Stofffreisetzung bzw. -verlagerung in stark schwefelhaltigen Kippsubstraten und typischen Ackerböden der Region. Dazu kommen Themen der Grundwasserneubildung und Wassernutzungseffizienz landwirtschaftlicher Energiepflanzen, beispielsweise von Sorghumhirsen oder Mais.
Chronologie
- 1928: Inanspruchnahme durch den Braunkohlentagebau Koyne
- 1955: Forschungsstation Grünewalde der Humboldt-Universität zu Berlin (HUB)
- 1958: Abdeckung und Aschemelioration
- 1961: Erste Lysimeterversuche zur Erfassung der Stofffrachten von Kippsubstraten
- 1992: Überführung in das Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V.
- 1995: Erweiterung der Anlage auf 94 nicht-wägbare Großlysimeter
- 2011: Einrichtung von 4 wägbaren Edelstahl-Großlysimetern
Feldversuche
Das FIB betreibt diverse land- und forstwirtschaftliche Versuchsflächen auf rekultivierten, technogenen Standorten und auf natürlichen Böden. In Lausitzer Feldversuchen werden u.a. der Anbau von Lavendel getestet, Sortenversuche mit Sorghumhirse durchgeführt und Bewirtschaftungsstrategien für stabile Mischwälder entwickelt.